Wege aus der Milchkrise
Agrarministerkonferenz berät in Warnemünde
Warnemünde / Lesedauer: 2 min
Glückliche Kühe brauchen glückliche Bauern. Nur sind diese schon seit längerem ganz und gar nicht glücklich. Milch ließe sich nicht mehr kostendeckend produzieren, beschweren sie sich. Der Markt schwimmt in Milch und die Preise ertrinken.
Auf der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern in Warnemünde suchen Agrarminister seit Mittwoch einen Weg aus der Krise: Im Kern geht es um die Regelung der Vertragsbeziehungen von Bauern und Molkereien sowie die Auszahlung der Soforthilfen. Heute werden erste Ergebnisse erwartet.
Das Problem ist altbekannt
Die EU hat für notleidende, europäische Bauern ein Hilfspaket in Höhe von 500 Millionen Euro geschürt. Laut Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne) sind die Bundesländer sich einig, dass die Auszahlung der Gelder an eine Reduzierung der Milchmenge gekoppelt werden muss, um die Preise in Deutschland wieder zu stabilisieren und ein "Höfesterben" zu vermeiden.
Interessenvertretungen wie der Bauernverband und der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter verlangen, dass die Politik europaweit Regelungen für eine Mengenbegrenzung schafft und die Molkereiwirtschaft zu Vertragsbeziehungen mit den Milcherzeugern verpflichtet. Dies ist bis jetzt noch nicht passiert.
Die Politik wartete auf eine selbstständige Regelung der Parteien. Mecklenburg-Vorpommerns Bauernpräsident Detlef Kurreck ist überzeugt, dass Molkereien politischen Druck bräuchten. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hatte am Donnerstag angekündigt, den notleidenden Milchbauern möglichst schnell finanzielle Hilfen zukommen lassen zu wollen.