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Die besten Polizeimeldungen 2014

Als die Soko Wildschwein eine Spaziergängerin rettete

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Viel zu lachen hat die Polizei in MV ja eigentlich nicht. Doch manchmal treffen die Beamten auf Fälle, die einfach nur zum Piepen sind. Ein etwas anderer Jahresrückblick.
Veröffentlicht:29.12.2014, 18:36

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Eine himmlische Geschichte

Wenn im Märzen der Jüngling den Audi anspannt – unter diesem Motto könnte die Geschichte eines 24-Jährigen stehen, der in Rostock für Aufsehen sorgt. Laut hupend und mit offenem Fenster fährt der durch die Innenstadt, wird aber von der Polizei gestoppt.

Alkohol, Drogen? Nein, dafür ein Glücksrausch: Der Mann hatte einen Heiratsantrag von seiner Freundin erhalten und war völlig aus dem Häuschen durch die Straßen gekurvt. Die Polizei glaubt ihm und belässt es bei einer Verwarnung. Weiterfahrt erst erlaubt, wenn die Glückshormone unter Kontrolle sind.

Noch ’n Romantiker

Echte Liebe hält allem stand – auch einem Märzsturm an der Ostseeküste in Heringsdorf auf Usedom. Dort fällt einer Zeugin am 15. des Monats eine verdächtige, vermummte Gestalt auf, die sich in den frühen Morgenstunden vor einem Haus herumdrückt. Einsatz für eine Polizeistreife, die auch fündig wird: Ist der 17-Jährige, angetan mit dickem Schal und tief ins Gesicht gezogener Kapuze, ein ganz schlimmer Finger?

Mitnichten: Der junge Mann erklärt, er warte auf seine große Liebe und hoffe, dass sie ihn erblicken möge, wenn sie in der Frühe aus dem Fenster schaue. Ach! Von einem Platzverweis sehen die Beamten daraufhin ab. Und beenden ihre Pressemitteilung mit dem Satz: „Von späteren Blumentopfwürfen ist nichts bekannt geworden.“

Wer kennt das Kaninchen?

Der März 2014 scheint es in sich zu haben – auch die Polizei in Schwerin beschäftigt ein kurioser Fall. Am Abend des 7. bringt eine Passantin ein verschrecktes Zwergkaninchen, das ganz alleine durch die Innenstadt der Landesmetropole hoppelte, auf die Wache. Der Besitzer ist unbekannt. Die Beamten zeigen Herz und nehmen das Langohr für eine Nacht in „Gewahrsam“. Gut einquartiert in einer Box und mit Mohrrüben versorgt, wie ein Polizeifoto zeigt. Am nächsten Morgen geht es ins Tierheim.

Soko Wildschwein

Tierisch geht es natürlich auch im Müritz-Nationalpark zu: Dort versetzen Anfang Dezember zwei Wildschweine eine Spaziergängerin in Angst und Schrecken. Obelix und Asterix nicht da, was also tun? Genau: Ab auf den Baum. Und dort bleibt die Dame dann, auch als sich die beiden Schwarzkittel schon längst getrollt haben. Erst als die Beamten eintreffen und ihr „Polizeischutz“ zusagen, verlässt die 57-Jährige ihr luftiges, dafür aber sicheres Versteck.

Ab in den Urlaub!

Und weil dieser Satz bei kuriosen Polizeimeldungen nicht fehlen darf, starten wir zum Schluss mit ihm: Da staunten die Beamten nicht schlecht, als sie am 7. August bei Ueckermünde einen VW T5 kontrollieren. Denn: Die sieben Insassen sitzen nicht auf den eingebauten Sitzen, sondern machten es sich auf Möbeln bequem.

Während zwei Männer auf ausklappbaren Gartenstühlen Platz genommen hatten, nahm ein dritter 48-jähriger Mann mit einer Kiste Vorzug. Für den 14-jährigen Jungen der Großfamilie blieb nur der Boden.

Die Erklärung der Fahrerin aus Sachsen-Anhalt: Man wolle mehr Platz im Auto haben. Auch Belehrungen durch die Polizei beeindrucken die Dame nur wenig. Dann ist Schluss: Weiterfahrt untersagt. Nach dem Urlaub wartet der mit Verwarngeld-Bescheiden gut gefüllte Briefkasten.