StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernBehörden pfänden verschärft TV-Gebühren

Wenn der Vollstrecker klingelt

Behörden pfänden verschärft TV-Gebühren

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Die Schonzeit ist vorbei: In der Region ist die Zahl der Beitragssünder, bei denen die Vollstreckung läuft, erstaunlich hoch.
Veröffentlicht:06.02.2015, 17:21
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Kontosperre, Pfändung von Sachwerten, Erzwingungshaft:Für die Zahlungsverweigerer des Rundfunkbeitrags für ARD und ZDF brechen schwere Zeiten an.  In der Region zwischen Müritz und Bodden, Uckermark und Usedom sind nach Recherchen unserer Zeitung hunderte Wohnungsnutzer oder -besitzer von den Strafmaßnahmen betroffen.

Allein in Neubrandenburg gibt es laut Rathaus derzeit 1354 Gebührenverweigerer, die sich eingeleiteter Vollstreckungsmaßnahmen erwehren müssen. In Prenzlau gerieten im vergangenen Jahr fast 300 Einwohner ins Visier der Vollstrecker. Wie es in der Stadtverwaltung heißt, willigten in den meisten Fällen die Schuldner in Ratenzahlungen ein. Nach den veränderten gesetzlichen Bestimmungen sei die Kommune angehalten, Betroffenen, die nicht zahlen können, eine Vermögensauskunft abzuverlangen. Gleichzeitig erfolge ein Eintrag in das zentrale Schuldnerverzeichnis.

Doch nicht nur in Städten wie Pasewalk mit 170 Vollstreckungsbescheiden im vergangenen Jahr wird hart durchgegriffen. Auch in ländlichen Regionen werden säumige Zahler nicht vergessen: Allein im Amt Neustrelitz-Land mit rund 7600 Einwohnern werden den eigenen Angaben zufolge "in Amtshilfe" pro Monat etwa 30 Vollstreckungsmaßnahmen eingeleitet.

Wie der Sprecher des "Beitragsservice" in Köln erklärte, würden derzeit bundesweit pro Monat etwa 60 000 Vollstreckungsersuchen an die zuständigen Behörden in den Bundesländern gerichtet.