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Beginn der Badesaison

Die ersten Rettungsschwimmer steigen auf ihre Türme

Ahlbeck/Göhren / Lesedauer: 3 min

Trotz Kälte starten einige Seebäder bereits in die Badesaison. Die DLRG besetzt schon in der Vorsaison ihre Posten. Auch die Jugend zeigt vermehrt Interesse.
Veröffentlicht:28.04.2017, 08:59

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Die ersten Seebäder an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern starten in die Badesaison. Obwohl die Ostsee mit sechs bis sieben Grad noch nicht wirklich zum Baden einlädt, besetzen Rettungsschwimmer an diesem verlängerten Wochenende die ersten Haupttürme.

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) beginnt ab Samstag in Graal-Müritz, Kühlungsborn, Sellin, Zempin und Göhren mit der Bewachung der Strände. „Wir sind gut gewappnet für die Saison”, sagte DLRG-Landessprecher Thorsten Erdmann. Die Wasserwacht des DRK startet in Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin und Zinnowitz (Insel Usedom) traditionell am 1. Mai in die Saison, wie Wasserwacht-Einsatzleiter Thomas Powasserat sagte.

Rund 2800 ehrenamtliche Rettungsschwimmer von DLRG und Wasserwacht sorgen in diesem Jahr an den Stränden von 43 Küstenorten und an 55 Binnen-Badestellen für Sicherheit am und im Wasser. Das bevorstehende verlängerte Wochenende nutzen viele Ortsgruppen, um die Wachtürme flott zu machen und Bojen zu setzen, sagte Erdmann. Die anderen Seebädern entlang der mecklenburg-vorpommerschen Ostseeküste starten Mitte bis Ende Mai in die Saison.

Türme werden schon in der Vorsaison besetzt

In der Regel werden in der Vorsaison nur die Haupttürme besetzt. Der Mai und Juni seien schwierige Monate, da Schüler und Studenten noch keine Ferien hätten, sagte Powasserat. Trotzdem finde jeder der möchte, einen bewachten Badestrand, ergänzte DLRG-Sprecher Erdmann. Mit den steigenden Urlauberzahlen würden auch die Nebentürme Zug um Zug besetzt. Dennoch freue man sich über jeden Ehrenamtler, der sich für Mai und Juni noch für einen Einsatz melde.

Die Rettungsorganisationen hatten in den vergangenen Jahren immer wieder einen Nachwuchsmangel beklagt. Nach Angaben der Wasserwacht zeichnet sich inzwischen aber ein leichter Gegentrend ab. „Wir haben den Eindruck, dass sich mehr Rettungsschwimmer für einen Dienst auf den Wachtürmen melden.”

Mehr Nachwuchs durch Werbung

Auch würden wieder mehr Jugendliche eine Ausbildung beginnen. Powasserat führt die Entwicklung auf die aktive Werbung bei Schülern und Studenten zurück. „Früher haben wir darauf gewartet, dass sich Interessenten anmelden. Jetzt versuchen wir aktiv, Rettungsschwimmer an Schulen im Rahmen des Sportunterrichts zu gewinnen.” Das zahle sich inzwischen aus.

Auch die DLRG verspürt eigenen Angaben zufolge steigendes Interesse an der Tätigkeit als Rettungsschwimmer. „Unsere Rettungsschwimmer-Intensivkurse an der Ostsee kommen sehr gut an”, sagte Erdmann. Unter dem Motto „Wir retten deine Ferien” führt die DLRG auch in diesem Jahr vier einwöchige Ausbildungskurse zum Rettungsschwimmer durch.

Beide Rettungsorganisationen appellierten an die Badegäste, die Hinweise der Rettungsschwimmer ernst zu nehmen und Badeverbote – wie bei gefährlichen Nordost-Strömungen – einzuhalten. Es gebe zunehmend mehr Urlauber, die bewusst die Hinweise der Helfer ignorierten, sagten die Sprecher übereinstimmend. „Die Ostsee ist keine Schwimmhalle.” Strömungen und Wellen sollten mit Respekt und nicht mit Leichtsinn begegnet werden.