Am Landgericht Neubrandenburg beginnt an diesem Montag ein Prozess gegen den mutmaßlichen Anführer einer Einbrecherbande, die reihenweise Pflanzenschutzmittel bei Bauern gestohlen hat. Dem 41-Jährigen Mann wird bandenmäßiger Diebstahl vorgeworfen.
Die Gruppe aus Polen soll im Vorjahr mindestens 18 Einbrüche bei Landwirten an der Autobahn 20 in Vorpommern, an der Seenplatte und in der Uckermark begangen haben. Gestohlen wurden außer Pflanzenschutzmittel auch Technik und Werkzeug im Wert von mehr als 500 000 Euro.
Die Polizei bildete wegen der Serie und der Unruhe in den Betrieben eine Sonderkommission. Nach der Festnahme der Männer endete diese Einbruchserie. Ein 26-jähriger Komplize des Beschuldigten hatte in dem Prozess schon ein Geständnis abgelegt. Dafür erhielt er dreieinhalb Jahre Freiheitsstrafe. Damals war der 41-Jährige noch nicht zu einem Geständnis vor Gericht bereit, so dass das Verfahren abgetrennt wurde.
Das Duo und zwei mutmaßliche Komplizen waren im Oktober bei Grischow (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) gefasst worden, als sie vermutlich Betriebe auskundschafteten. In den Autos der Männer fanden die Ermittler auch Einbruchwerkzeug. Wegen der langen Verfahrensdauer hatte das Oberlandesgericht Rostock inzwischen die Untersuchungshaft für den 41-Jährigen verlängern müssen, da die Sechs-Monats-Frist bereits überschritten war.