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Digitalisierung

Freiwillige für neue Stromzähler gesucht

Bergen / Lesedauer: 1 min

Auf Rügen können bis zu 2000 Kunden die Zukunft probieren: Edis bietet den Einbau intelligenter Strommesser an. Was sagt der Verbraucherschutz?
Veröffentlicht:17.02.2017, 22:25
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Der regionale Netzbetreiber Edis testet auf der Insel Rügen erstmals so genannte intelligente Stromzähler. Derzeit werde 2000  Kunden in Bergen, Sassnitz, Prora, Binz und Sellin die freiwillige Teilnahme an dem Versuch angeboten. Die digitalen Messgeräte würden ab März installiert, teilte das Unternehmen mit. Dabei entstünden den Unternehmen und Haushalten keine zusätzlichen Kosten.

Ab einem Verbrauch von mehr als 10 000 Kilowattstunden im Jahr greift ab Herbst eine Einbaupflicht von „Smartmetern“, die zusätzlich online oder per Mobilfunk ständig mit dem Versorger verbunden sind. Ab 2020 gilt diese Vorschrift auch ab 6000 Kilowattstunden. Unterhalb dieser Schwelle könne aber der Vermieter oder Messstellenbetreiber den Einbau dieser „intelligenten“ Geräte verlangen, so Energieexperte Sascha Beetz von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern.

Verbraucherzentralen sind skeptisch

Der Einbau der Geräte allein spare weder Strom noch Geld, so Beetz. Als möglichen Vorteil für Kunden sieht er, dass Energiekosten ohne vorherige Abschlagzahlungen und Ablesetermine kurzfristig nach gemessenem Verbrauch abgerechnet werden können.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen dagegen zudem auf den Datenschutz. Verbrauchsdaten würden Auskunft über Alltag und Lebensstandard der Haushalte liefern. Das könne für die werbetreibende Industrie ebenso von großem Interesse sein wie für Kriminelle. Deswegen existierten gesetzlich vorgeschriebene „hohe Anforderungen“ für die Sicherheit der Geräte sowie der technischen Systeme der Zählerbetreiber.