Fahrzeugbau-Firma Schmitz Cargobull
Gericht stoppt Vorbereitungen für Werkschließung in Toddin
Schwerin / Lesedauer: 2 min
Die Beschäftigten der Fahrzeugbau-Firma von Schmitz Cargobull in Toddin (Kreis Ludwigslust-Parchim) haben im Ringen um den Erhalt ihres Werkes einen Etappensieg errungen. Das Arbeitsgericht in Schwerin untersagte der im nordrhein-westfälischen Horstmar ansässigen Firmengruppe alle Entscheidungen, die auf eine Werkschließung zielen. Es dürften keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden, ehe sich die Tarifparteien nicht über einen Interessenausgleich für die Beschäftigten in Toddin verständigt hätten, sagte ein Gerichtssprecher am Montag nach knapp dreistündiger Verhandlung.
Schmitz Cargobull lässt in Toddin vor allem Kühlaufsätze für Lastwagen herstellen. Bei einer Belegschaftsversammlung Anfang Mai war laut IG Metall die Schließung des Werkes zum 1. September 2018 angekündigt worden. Die Produktion soll den Angaben zufolge nach Gotha und Litauen verlagert werden. Die Gewerkschaft fordert daher Verhandlungen zu einem Standort- und Beschäftigungssicherungstarifvertrag für das Werk, findet nach eigenen Angaben dafür bei der Unternehmensleitung bislang aber kein Gehör.
Arbeiterschaft demonstriert gegen Schließung
Das Gericht mahnte „Gespräche auf Augenhöhe” an. Die Arbeitnehmervertreter seien rechtzeitig und umfassend über die geplanten Änderungen zu unterrichten, hieß es. Die IG Metall vermutet, dass der Auftragseinbruch Anfang 2017 nach Jahren mit vollen Auftragsbüchern schon ein erster gezielter Schritt zur angestrebten Werksstilllegung war.
Am Morgen hatten die Beschäftigten in Toddin mit einem Warnstreik ihren Widerstand gegen die drohende Schließung untermauert. Wie ein Sprecher der IG Metall sagte, schloss sich die 120-köpfige Belegschaft fast vollständig der Aktion an. Ein Großteil habe sich anschließend auch an dem Autocorso zum Arbeitsgericht in Schwerin beteiligt.