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Gerichtsbericht

Geständnisse im Prozess um tödlichen Raub auf Friedhof

Rostock / Lesedauer: 2 min

Beim Besuch eines Grabes wird eine 83-jährige Frau auf dem Rostocker Westfriedhof überfallen und stürzt so unglücklich, dass sie an den Folgen der Verletzungen stirbt. Im Prozess zeige sich ein Täter reuig.
Veröffentlicht:16.06.2016, 18:07
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Mit Geständnissen der Angeklagten hat am Donnerstag der Prozess um den Tod einer 83-Jährigen auf dem Rostocker Westfriedhof begonnen. Ein 20-jähriger Mann gestand im Landgericht Rostock, im vergangenen Dezember zusammen mit einem 56-Jährigen die Seniorin überfallen zu haben. Zunächst habe er der Frau Reizgas ins Gesicht gesprüht und dann so heftig an ihrer Handtasche gezerrt, dass die Frau zu Boden fiel. Dabei erlitt sie laut Anklage tödliche Kopfverletzungen.

Die beiden sind unter anderem wegen Raubes mit Todesfolge angeklagt. Es sind zunächst sechs weitere Verhandlungstermine anberaumt. Ab kommender Woche sollen Zeugen und Gutachter vernommen werden.

Der 20-Jährige sagte, es tue ihm leid. Er habe nicht gedacht, dass die Frau an dem Sturz sterben würde. Vielmehr sei er von einer Schulterverletzung ausgegangen. Der junge Mann ist laut einem psychiatrischen Gutachten psychisch auffällig.

Der 56-Jährige gab in seinem Geständnis an, auf dem Friedhof die Frau als potenzielles Opfer ausgesucht zu haben. Er sei dann zurück zu seinem Wagen gegangen und habe auf den jungen Mann gewartet. Die Gewaltanwendung des Mittäters habe er nicht gewollt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde der 56-Jährige schon wegen mehrfachen Diebstählen auf Friedhöfen zu drei Jahren Haft verurteilt.

Beide gestanden zudem, im November und Dezember vergangenen Jahres acht Autos im Rostocker Umland aufgebrochen und ausgeräumt haben. Zunächst sei dabei noch eine 21-jährige Frau miteinbezogen worden. Nach einem Streit jedoch sei sie aus dem Trio ausgestiegen, sagten die Angeklagten. Laut Gericht muss sich die Frau in einem gesonderten Verfahren verantworten.