StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernStaatsanwalt: Brandstiftung in Boizenburger Flüchtlingsheim

Schaden im sechsstelligen Bereich

Staatsanwalt: Brandstiftung in Boizenburger Flüchtlingsheim

Boizenburg / Lesedauer: 1 min

Ein Feuer hat eine geplante Notunterkunft für Flüchtlinge in Westmecklenburg unbewohnbar gemacht. Der Schaden wird auf rund 350.000 Euro geschätzt. Ein Gutachten ergab nun: Es war Brandstiftung.
Veröffentlicht:12.10.2015, 09:02
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Das Feuer in der geplanten Flüchtlingsunterkunft für Flüchtlinge in Boizenburg (Kreis Ludwigslust-Parchim) ist vorsätzlich gelegt worden. Die Ermittlungen des Brandsachverständigen hätten gesicherte Erkenntnisse geliefert, dass Brandstiftung vorliegt, sagte Stefan Urbanek von der Schweriner Staatsanwaltschaft am Montag. Weitere "objektive Anhaltspunkte" würden die Annahme stützen. So seien Fenster geöffnet worden, offenbar mit dem Ziel, die Ausbreitung des Feuers im Gebäude durch Luftzug zu beschleunigen. Der Brand war am späten Sonntagabend in dem dreistöckigen Fachwerkhaus ausgebrochen. Das Gebäude stand leer, verletzt wurde niemand. In dem ehemaligen Arbeiterwohnheim sollten schon in wenigen Tagen 40 syrische Flüchtlinge einziehen. Der Schaden an dem dreistöckigen Haus wird auf rund 350.000 Euro geschätzt.

Weitere Vorfälle in Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern ermittelt die Polizei auch bei einem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Trassenheide (Kreis Vorpommern-Greifswald) und nach fremdenfeindlichen Schmierereien an einem von Zuwanderern bewohnten Haus auf einem Schulgelände in Franzburg (Kreis Vorpommern-Rügen). In beiden Fällen ermittelt der Staatsschutz. In Trassenheide hatten Unbekannte am Sonntagmorgen zwei mit Brandbeschleuniger gefüllte Glasflaschen gegen die Wand des seit zehn Jahren leerstehenden Gebäudes geworfen. Das Feuer ging aus, der Schaden sei gering, hieß es. Dort sollten, falls die Gemeindevertretung so entscheidet, 15 Flüchtlinge für ein Jahr einziehen.