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Hasskommentare gegen Sozialsenator Bockhahn

Rostock / Lesedauer: 2 min

Von „Aufhängen“ war ebenso die Rede wie von einem „links versifften Politiker“. Jetzt drohen den Verfassern dieser Texte Konsequenzen.
Veröffentlicht:20.09.2015, 17:49

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Nach dem Shitstorm gegen Rostocks Sozialsenator Steffen Bockhahn (Linke) wegen seines Eintretens für Flüchtlingskinder hat die Staatsanwaltschaft Rostock Ermittlungsverfahren gegen fünf Beschuldigte wegen Beleidigung eingeleitet.

Die Ermittlungen würden bundesweit geführt, weil die Verdächtigen aus der gesamten Bundesrepublik stammen, sagte ein Sprecher. Beteiligt seien mehrere Staatsanwaltschaften. Nähere Angaben könne man im laufenden Verfahren nicht machen.

Auslöser für den Shitstorm gegen Sozialsenator Bockhahn war sein Vorschlag, die frei werdenden Mittel aus dem Betreuungsgeld auch für unbegleitete Flüchtlingskinder einzusetzen.

„Die linken bitte direkt unter den Sozis an der Siegessäule aufhängen! Es gibt für jeden ne Kanone!“, hieß es beispielsweise in einem der knapp 200 Kommentare. Oder: „Der Traum eines links versifften Politikers. Der Albtraum für den malochenden steuerzahlenden Deppen“ (Rechtschreibung im Original – Anmerk. d. Red.).

Aber es gab auch zustimmende Kommentare. So schreibt beispielsweise eine Nutzerin: „Mir wird speiübel, wenn ich lese, was hier einige an menschenverachtendem Müll absondern. Da wird von ,überleben‘ als armer Deutscher gefaselt – als ob hier irgendjemand wirklich weiß, was es bedeutet, ums nackte Überleben fürchten zu müssen.“

„Der Verlust an Menschlichkeit ist erschreckend“, hatte Bockhahn gegenüber dem Nordkurier nach dem Shitstorm gesagt. Dabei gehe es ihm weniger um die Angriffe auf seine Person, als um die auf durch Terror schwer traumatisierten Kinder aus Kriegsgebieten.