StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernHoffnung für Greifswalder Gewächshäuser

1,79 Millionen Euro fehlen

Hoffnung für Greifswalder Gewächshäuser

Greifswald / Lesedauer: 2 min

Für die Öffentlichkeit mussten die großen Gewächshäuser im Botanischen Garten geschlossen werden. Doch es naht Rettung für die denkmalgeschützten Stahlkonstruktionen.
Veröffentlicht:18.11.2014, 20:18
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Die bis zwölf Meter hohen Gewächshäuser, unter deren Glasdächern seit Jahrzehnten Raritäten wie eine Wildbanane, ein alter Buddha-Baum und seltene Palmfarne gedeihen, gelten als einsturzgefährdet. Laut Gutachten könnte ein Sturm die 130 Jahre alte und verrostete Eisenkonstruktion ins Wanken bringen oder zumindest die Verglasung lösen. Es drohen der Rückbau und der Verkauf der botanischen Seltenheiten.

Doch nun gibt es Hoffnung. Dank einer Notsicherung habe man eine Betriebserlaubnis bis Mitte 2016 erhalten, sagt der wissenschaftliche Leiter der Gewächshausanlage, Peter König. Zwar dürften nur noch Mitarbeiter zur
Pflege der Bäume die Glashäuser betreten, aber damit sei zunächst einmal der Pflanzenbestand gesichert.

Greifswalder wollen die Anlage behalten

Im August hatte das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege dem dreiteiligen Palmhaus den Staus als Denkmal von nationaler Bedeutung zuerkannt. Vergleichbare Gewächshausanlagen gibt es heute in Deutschland nur noch in Pillnitz, Karlsruhe und Frankfurt am Main. Die Anerkennung war zugleich Voraussetzung für einen Förderantrag, der nun vom Bund positiv beschieden wurde. Demnach wird die Bundesregierung für die Sanierung 1,36 Millionen Euro aus einem Sonderprogramm zur Verfügung stellen.

Mittlerweile haben sich mehr als 7000 Greifswalder in einer Unterschriftenaktion für den Erhalt der Anlage ausgesprochen. Auch der Bildungsausschuss der Bürgerschaft und Bausenator Jörg Hochheim (CDU) plädierten für eine Sanierung. Doch die Stadt dürfte derzeit kaum in der Lage sein, finanzielle Hilfe für den Botanischen Garten aufzubringen. Auch die Universität sieht sich lediglich in der Lage, etwa 350  000 Euro aus ihrem Körperschaftsvermögen für die Finanzierung zu leisten. Der Gesamtbedarf wurde von Bauexperten inzwischen auf rund 3,5 Millionen Euro beziffert. „Uns  fehlen also noch etwa 1,79 Millionen Euro“, sagt König. Die Summe könnte möglicherweise über Stiftungen eingesammelt werden.