StartseiteRegionalMecklenburg-Vorpommern Jahn will rasche Entscheidung über Stasi-Unterlagen-Behörde

Pläne über Zusammenlegung

Jahn will rasche Entscheidung über Stasi-Unterlagen-Behörde

Rostock / Lesedauer: 2 min

Wie wird künftig in Mecklenburg-Vorpommern die DDR-Vergangenheit aufgearbeitet? Die Frage beschäftigt die Politik in Bund und Land.
Veröffentlicht:03.05.2016, 19:46
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Der Beauftragte der Bundesregierung für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, will eine rasche Entscheidung über die weitere Zukunft seiner Behörde. „Wir wollen investieren, es muss eine archivgerechte Lagerung für die Akten stattfinden“, sagte Jahn am Dienstag beim Besuch der Rostocker Stasi-Gedenkstätte zusammen mit Innenminister Lorenz Caffier (CDU). Er verwies auf die Expertenkommission des Bundestags, die jüngst klar gemacht habe, dass die Stasi-Akten in der Region bleiben sollen. Die zwölf ostdeutschen Außenstellen der Behörde sollten zu mindestens einer Stelle pro Bundesland zusammengelegt werden.

Caffier sagte, er habe großes Interesse daran, dass die Rostocker Unterlagenbehörde aus ihrem aktuellen Standort in Waldeck herausziehe, damit dort die Bereitschaftspolizei untergebracht werden könne. Nach der Renovierung des ehemaligen Stasi-Gefängnisses in der Innenstadt könnte dort der museale Teil und der Bildungsteil der Gedenkarbeit untergebracht werden. „Und dass da in irgendeiner Form ein Archiv dazugehört, hätte eine gewisse Logik, der ich mich auch nicht entziehen könnte.“

Akten sollen weiter einsehbar sein

Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) hatte jüngst das Hochhaus der Philosophischen Fakultät in Rostock als das zentrale Archiv für Stasi-Akten in Mecklenburg-Vorpommern vorgeschlagen. Die Akten könnten im sogenannten Bebel-Tower konzentriert werden - direkt neben der Gedenkstätte in der ehemaligen Stasi-U-Haft, sagte er der „Ostsee-Zeitung“.

Nach Meinung Jahns sind die drei Standorte seiner Behörde im Nordosten mit Waldeck, Schwerin und Neubrandenburg „nicht optimal gelegen“. Er schlug einen Standort vor, wo die Akten nicht nur zum Lesen genutzt werden, sondern auch als Anschauungsobjekt, was ein Überwachungsstaat bedeute. „Wir wollen, dass die Gedenkstätte saniert wird. Wir wollen, dass das Land in Verantwortung geht.“