StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernLinke hält Personal in Finanzämtern für überlastet

Zu viel Arbeit

Linke hält Personal in Finanzämtern für überlastet

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Der Krankenstand in den Finanzämtern des Landes ist nach Angaben der Linken im Landtag überdurchschnittlich hoch. Fast zehn Prozent der Mitarbeiter fehlen im Jahresschnitt wegen Krankheit.
Veröffentlicht:15.01.2017, 10:58
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Das Personal in den Finanzämtern in Mecklenburg- Vorpommern geht nach Angaben der Linksfraktion im Landtag zunehmend "auf dem Zahnfleisch". Die finanzpolitische Sprecherin Jeannine Rösler sagte, der Krankenstand der Beschäftigten sei seit Jahren überdurchschnittlich zu hoch. Er lag 2015 im gehobenen Dienst der Finanzämter bei knapp 9 Prozent, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht.

Jedes Jahr wird Personal abgebaut

"Der nach wie vor erschreckend hohe Krankenstand verdeutlicht, dass die Arbeitsbelastung in den Finanzämtern ein massives Problem darstellt. Die Maßnahmen des Finanzministeriums zur Reduzierung des Krankenstandes sind offenbar wirkungslos", sagte Rösler. Sie rechnet damit, dass die Zahlen für 2016, die das Ministerium noch nicht mitteilen konnte, erneut höher liegen.  

Die Situation in den zehn Finanzämtern spitzt sich nach ihrer Ansicht weiter zu, da jedes Jahr Personal abgebaut werde. Laut Landesregierung verringerte sich die Zahl der Beschäftigten von 1866 im Jahr 2014 um 33 auf 1833 im vergangenen Jahr. Dazu komme, dass durch befristete Teilzeitvereinbarungen etwa zehn Prozent weniger Vollzeitarbeitsstellen zur Verfügung stehen. Zähle man den Ausfall durch Krankheit dazu, würden die Finanzämter im Jahresschnitt fast 20 Prozent fehlendes Personal ausgleichen müssen.

"Die Schmerzgrenze ist erreicht"

Laut Rösler sind zudem viele Stellen in den Ämtern nicht besetzt. "Die Schmerzgrenze ist erreicht, es muss Schluss sein mit dem Stellenabbau", forderte die Linkspolitikerin. Die Stellenbesetzung müsse konsequent an den Aufgaben ausgerichtet werden.

Das Finanzministerium hat im Haushalt 2016/17 jährlich bis zu 55.000  Euro für das Gesundheitsmanagement vorgesehen. Dazu gehören laut Landesregierung die Fortbildung von Führungskräften sowie bei Bedarf für Angehörige aller Laufbahnen, außerdem Gesundheitstage mit Vorträgen, Stressberatung, Burn-out-Prophylaxe, Suchtprävention oder Rückenschule.