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Kritik an Landesregierung

Linke prangert Einsparungen bei Schülerfirmen an

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Mit Schülerfirmen sollen junge Menschen unternehmerisches Denken lernen. Sind die Fördermittel dafür zu gering?
Veröffentlicht:24.07.2017, 09:09
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Schülerfirmen in Mecklenburg-Vorpommern bekommen nach Angaben der Linken immer weniger Unterstützung. Die Landesregierung habe in den zurückliegenden Jahren ihre Beratungshilfen drastisch zurückgefahren, sagte die Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg.

"Standen im Jahr 2013 noch rund 576 000 Euro zur Verfügung, sind es im laufenden Jahr lediglich noch gut 36 000 Euro." Damit könne zurzeit nur eine Fachkraft für 22 Stunden im Monat für eine telefonische Beratung finanziert werden. "Das ist viel zu wenig", sagte Oldenburg. Im kommenden Jahr laufe die Förderung aus dem Europäischen Sozialfonds vollständig aus, mit der die Schülerfirmen bei Gründung und Betrieb beratend unterstützt werden.

Deutlich weniger Schülerfirmen als vor einigen Jahren

Die Zahl der Schülerfirmen im Land sei bereits stark zurückgegangen. Im Jahr 2013 gab es Oldenburg zufolge 149 betreute Firmen an den Schulen des Landes, Ende 2015 seien es nur noch 88 gewesen. Dies gehe aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage hervor. Die Unternehmungen der Schüler reichten von der Pausenversorgung über Fotodienste bis hin zu Modedesign. Die Internetseite www.schülerfirmen-mv.de, die vom Bildungsministerium betrieben wird, listet landesweit 124 Schülerfirmen auf.

Oldenburg nannte Schülerfirmen eine Erfolgsgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern. Sie seien eine gute Möglichkeit, Schüler frühzeitig an unternehmerisches Denken, wirtschaftliches Handeln und Eigeninitiative heranzuführen, sagte sie. Die Politikerin forderte die Landesregierung auf, die Förderung von Schülerfirmen aus Landesmitteln zu sichern. Dafür müssten mindestens 500 000 Euro pro Jahr eingeplant werden.

Im Landeskonzept für den Übergang von der Schule in den Beruf seien Schülerfirmen ausdrücklich als wichtiger Baustein der beruflichen Orientierung genannt, sagte sie. "Allerdings sollen sie nach Auslaufen der Förderung durch Lehrkräfte oder Eltern begleitet werden." Der komplizierte Prozess einer Firmengründung sei aber ohne professionelle Hilfe zum Scheitern verurteilt.