StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernMenschen in MV sind besonders engagiert

Freiwillige vor

Menschen in MV sind besonders engagiert

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Der Nordosten liegt im ostdeutschen Vergleich bei ehrenamtlicher Tätigkeit auf Platz 1. Warum? Sind die Menschen besonders hilfsbereit oder einfach nur gezwungen, tätig zu werden?
Veröffentlicht:25.10.2016, 14:23

Artikel teilen:

Mecklenburg-Vorpommern liegt im Vergleich der ostdeutschen Bundesländer beim ehrenamtlichen Engagement an der Spitze. Bundesweit belegt das Land Rang sieben, teilte die Ehrenamtsstiftung MV mit. Grundlage ist eine alle zwei Jahre veröffentlichte Erhebung der Bundesregierung. Demnach hat sich das Engagement in den vergangenen 15 Jahren in MV im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich verbessert. Rund 43 Prozent der Menschen hier zu Lande seien ehrenamtlich tätig. In Brandenburg sind es 38,7 in Sachsen-Anhalt 37,1 Prozent. Spitzenreiter ist Rheinland-Pfalz mit 48,3 Punkten.

Alles schön und gut, sagt die oppositionelle Linksfraktion im Landtag und mahnt zugleich: "Das Ehrenamt übernimmt immer mehr die Aufgaben des Staates. Nur weil sich hier die Politik aus der Verantwortung stiehlt, arbeiten viele Frauen und Männer weit über das im Ehrenamt Mögliche hinaus. Ihnen gebührt hoher Dank und Wertschätzung", sagte Vorsitzende Simone Oldenburg.

Stiftung soll helfen

Der Staat zieht sich zurück, deshalb müssen die Bürger selbst die Ärmel hochkrempeln – diese These wollte die von Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) ins Leben gerufene Ehrenamtsstiftung nicht kommentieren. Stattdessen verwies sie darauf, dass sich die meisten Menschen im Bereich Sport engagieren – 39,4 Prozent aller Mecklenburger und Vorpommern über 14 Jahre. Und da der Sport traditionell vom Ehrenamt lebe, könne die These zumindest für diesen Bereich nicht zutreffen.

Die Stiftung unterstütze seit gut einem Jahr Vereine und Initiativen mit finanziellen Mitteln für ihre Projekte. "603 Projekte – von der Ausbildung des Imkernachwuchses bis zur Nachbarschaftsinitiative – konnten wir in dieser kurzen Zeit schon fördern“, so Vorstandsvorsitzende Hannelore Kohl.