StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernMerkel distanziert sich von Kreisreform

Zu viel Zentralisierung

Merkel distanziert sich von Kreisreform

Berlin / Lesedauer: 1 min

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl hat Kanzlerin Angela Merkel die ländlichen Regionen für sich entdeckt.
Veröffentlicht:11.09.2017, 07:21

Artikel teilen:

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land als einen Schwerpunkt ihres Regierungshandelns im Falle einer Wiederwahl bezeichnet. Bereits in Strasburg und Wolgast hatte Merkel am Freitag auf Wahlkampf-Terminen erklärt, künftig müssten mehr staatliche Institutionen im ländlichen Raum angesiedelt werden. Die Forderung ist auch Bestandteil des CDU-Wahlprogramms.

Dass die Partei dies nun fordert, ist bemerkenswert, weil die CDU in Mecklenburg-Vorpommern 2011 gemeinsam mit der SPD eine Kreisreform durchgeführt hatte, die aufs gegenteilige Prinzip setzte und die Anzahl der Landkreise und damit auch der Kreisstädte stark reduziert hatte. Gegen die Reform hatte es auch aus den eigenen Reihen massive Kritik gegeben. Landesbehörden werden in MV nunmehr seit vielen Jahren eher zentralisiert als dezentralisiert.

Lebensbedingungen zu unterschiedlich wie nie

Merkel sagte nun allerdings in Wolgast mit Bezug auf die Kreisreform: „Es wird nicht immer alles besser, wenn man weiter zentralisiert.“ Sie sagte außerdem, die Lebensbedingungen in Deutschland seien „so unterschiedlich wie noch nie. In Großstädten finden Sie keine Wohnung mehr, in ländlichen Regionen finden Sie keinen Arzt.“

Die Kanzlerin stellte unter anderem mehr Geld für den öffentlichen Nahverkehr und einen besseren Internet-Zugang zu Behörden in Aussicht.