StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernVermisste auf der Ostsee - Die Retter gehen vom Schlimmsten aus

Suche eingestellt

Vermisste auf der Ostsee - Die Retter gehen vom Schlimmsten aus

Mecklenburg-Vorpommern / Lesedauer: 2 min

Die Vermissten sollen Rettungswesten getragen, deshalb gab es große Hoffnung. Doch jetzt ist die großangelegte Suchaktion eingestellt worden und wird auch nicht fortgesetzt.
Veröffentlicht:11.12.2015, 07:55
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Vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns werden seit Donnerstag bei rauer See zwei Angler aus Sachsen und ein polnischer Fährpassagier vermisst. Bei der Suche nach den als erfahren geltenden Anglern, die von einem Bootsausflug nicht zurückgekommen waren, wurden am Freitag nordöstlich der Insel Poel ein Überwachungsflugzeug, zwei Hubschrauber und ein Schiff eingesetzt. „Das Suchgebiet ist wegen des Südwestwindes sehr groß“, sagte die Sprecherin der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), Antke Reemts, am Freitag in Bremen.

Am Nachmittag wurde die Suche dann eingestellt. Gefunden wurde bis dahin nichts - weder das Schiff noch die Angler oder Teile ihrer Ausrüstung. Während der Wind am Donnerstag mit Stärke vier bis fünf über die Ostsee blies, nahm er am Freitag noch zu. Gegen Mittag meldete der Deutsche Wetterdienst Stärke sechs bis sieben und in Böen bis Stärke neun, wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei in Wismar sagte. Die Retter gehen vom Schlimmsten aus.

Die 42 und 61 Jahre alten Angler aus der Region Eilenburg im Kreis Nordsachsen waren am Donnerstagfrüh mit ihrem offenen Boot mit Außenbordmotor aufgebrochen. Als die Urlauber mit dem fünf Meter langen Boot am Abend nicht zurückkehrten, meldeten Bekannte sie als vermisst. Am Ufer bei Boiensdorf wurden nur ihr Bootstrailer und der Transporter gefunden. „Bei sechs Grad Wassertemperatur sind die Überlebenschancen - sollten die Männer ins Wasser gefallen sein - gering", sagte Reemts.

Im Laufe des Tages hatte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei Wismar noch die Hoffnung geäußert, die Männer lebend finden zu können. Sie sollen Rettungswesten getragen haben. Vielleicht seien sie auch an bisher unbekannter Stelle an Land gegangen und hätten sich nur noch nicht melden können, hatte der Sprecher gesagt. „Vielleicht sitzen sie irgendwo." Dann aber wurde die intensive Suche am Nachmittag beendet, die Hubschrauber und das Flugzeug abgezogen. Sie soll laut Reemts auch nicht wieder aufgenommen werden. Die Wasserschutzpolizei Wismar will nur noch im Rahmen ihrer Streifentätigkeit auf See Ausschau halten.

Die Suche nach dem polnischen Bürger, der von einer Autofähre zwischen dem schwedischen Ystad und dem polnischen Swinemünde verschwunden sein soll, wurde ebenfalls ohne Erfolg beendet.