Trotz viel mehr Windrädern
MV hat so viele Windkraft-Jobs wie Hamburg
Schwerin / Lesedauer: 2 min
Trotz umfangreicher Bemühungen der Landesregierung in Schwerin, die Windkraftnutzung voranzutreiben, bietet die Branche im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern kaum mehr Jobs als im Stadtstaat Hamburg. Wie aus jetzt von der Agentur für Erneuerbare Energien vorgelegten Daten hervorgeht, sind im Nordosten rund 7500 Menschen mit Bau, Betrieb und Wartung von Windturbinen beschäftigt. In Hamburg sind es knapp 6800. In MV allerdings drehen sich rund 1800 Windräder, in Hamburg nur 50.
Am meisten Arbeit schafft die Windkraftnutzung in Niedersachsen, wo den Angaben zufolge 32 300 Menschen in der Branche tätig sind. In Sachsen-Anhalt sind es 13 100, in Schleswig-Holstein 12 150.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien insgesamt - neben Wind auch Sonne, Wasser, Biogas und Erdwärme - sorgte nach Erhebungen der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) in ganz Deutschland im Jahr 2015 direkt oder indirekt für die Beschäftigung von 330 000 Menschen. Den größten Anteil hatte Niedersachsen mit gut 53 000 solcher Jobs, knapp vor Bayern, wo fast die Hälfte der dort existierenden 50 500 Arbeitsplätze auf die meist von Bauern betriebenen Biogasanlagen entfallen.
Dennoch positive Effekte auf Arbeitsmarkt
Bezogen auf die Gesamtbevölkerung hätten die erneuerbaren Energien aber vor allem für die Arbeitsmärkte in Ostdeutschland besondere Bedeutung, hieß es in der am Montag verbreiteten Mitteilung. Für Mecklenburg-Vorpommern wurden insgesamt rund 14 000 Jobs gezählt, die mit den erneuerbaren Energien zusammenhängen. Das entspricht etwa zwei Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse im Land. Nur in Sachsen-Anhalt war der Anteil mit 2,5 Prozent noch höher, bundesweit ist es etwa 1 Prozent.
Im Vergleich zu den Vorjahren war die Beschäftigung in dem Sektor 2015 bundesweit leicht zurückgegangen, vor allem durch den Abbau von Fertigungskapazitäten in der Solarsparte. Neue Impulse werden durch den Ausbau der Windenergie vor allem in Ost- und Nordsee erwartet. Mit dem Fortschreiten der Energiewende wachse auch der Anteil der Arbeitsplätze in der Wartung bestehender Anlagen. 2015 habe dieser Bereich bundesweit schon 22,6 Prozent erreicht.