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Asbest, Teerpappe und mehr

MV importiert viel Sondermüll

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Die Entsorgung von Müll ist lukrativ. Einige Deponien führen deshalb Abfälle ein. Die Deponie in Rosenow setzt auf andere Strategien.
Veröffentlicht:14.10.2014, 19:13

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Müll, der auf Deponien im Land lagert, muss nicht immer hier entstanden sein. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurden 2012 rund 716 Tonnen Abfälle auf die Deponien im Nordosten gebracht. Davon wurden 234 Tonnen, also etwa ein Drittel, aus anderen Bundesländern oder Ländern importiert.

Der größte Teil davon (fast 210 Tonnen) waren gefährliche Abfälle. Die Hälfte des Sondermülls stammt aus dem Nachbarland Schleswig-Holstein. Zu den gefährlichen Stoffen zählen unter anderem ölhaltige Bohrschlämme, kontaminiertes Holz, Asbest oder bestimmte Säuren und Laugen. Aber wo gehen diese Stoffe hin – und was passiert mit ihnen?

In MV ist nur die Mülldeponie der Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft in Nordwestmecklenburg bei Selmsdorf berechtigt, die meisten gefährlichen Abfälle anzunehmen. Sie ist die einzige Deponie der Klasse 3 im Land. Der Entschluss, Müll zu importieren und auf der eigenen Deponie zu lagern, ist eine wirtschaftliche, so Harald Stegemann, Direktor des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG). Entsorgt wird dort, wo es möglich ist – und günstig.

Spezialschichten schützen das Erdreich

Aber die Werte schwanken: 2011 war nur ein Viertel des Deponie-Mülls aus anderen Bundesländern oder dem Ausland nach MV gekommen, 2009 waren es 39 Prozent. Das, so Stegemann, sei normal und hänge damit zusammen, wie erfolgreich die Müll-Akquise im Ausland gewesen ist. Auf den Deponien liegen die gefährlichen Stoffe nicht direkt auf der Erde: Die Deponien sind basisgedichtet. Verschiedene Schichten, zum Beispiel Entwässerungsschichten, trennen die Stoffe vom Boden und verhindern, dass sie austreten.

Auch die Mülldeponie in Rosenow darf Asbest, Teer und Dachpappe annehmen. Sie importiert keinen Müll aus anderen Ländern oder Bundesländern. „Wir denken nachhaltig und wollen das Deponievolumen so lange wie möglich nutzen“, so Eiko Potreck, technischer Leiter der Ostmecklenburgisch-Vorpommerschen Verwertungs- und Deponie-Gmbh (OVVD). „Es geht uns nicht darum, die Deponie unbedingt vollzukriegen.“ Die Siedlungs- und Gewerbeabfälle, stammen aus MV.