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Tat im Februar 2016

Polizei sucht mit Blitzer-Fotos nach Autodieb

Stralsund / Lesedauer: 2 min

Die Stralsunder Polizei fahndet nach einem Autodieb und hat nun Fotos des Tatverdächtigen veröffentlicht – anderthalb Jahre nach der Tat. Warum erst jetzt?
Veröffentlicht:26.09.2017, 18:04

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Die Kriminalpolizei in Stralsund musste sich in den vergangenen Tagen einige hämische Kommentare gefallen lassen. Der Grund: Die Veröffentlichung von zwei Fotos, die einen mutmaßlichen Autodieb zeigen. Der Unbekannte soll im Februar vergangenen Jahres einen weißen Audi A5 in Stralsund gestohlen haben. Da sich im Fahrzeug persönliche Gegenstände und Bargeld befanden, schätzte die Polizei den Sachschaden damals auf über 40.000 Euro.

Bereits einen Tag nach dem Diebstahl wurde ein unbekannter Mann in dem gestohlenen Audi auf der Bundesstraße 96 geblitzt. Anderthalb Jahre später sind die beiden Fotos nun publik gemacht worden. Lokale Facebookseiten teilten die Öffentlichkeitsfahndung. Viele Nutzer machten sich daraufhin über die späte Veröffentlichung durch die Polizei lustig und sprachen den Beamten ihre Kompetenz ab.

Staatsanwaltschaft spricht von „Ausnahmefall”

Auf die Frage, warum die Öffentlichkeit erst jetzt mit den Bildern in die Ermittlungen einbezogen wird, gibt es von der Polizeiinspektion Stralsund am Dienstag nur eine zerknirschte Antwort. Man habe die Fotos unmittelbar an die Staatsanwaltschaft weitergegeben. Deren Pressesprecher Martin Cloppenburg spricht von einem „Ausnahmefall”.

Als Grund für das lange Zurückhalten gibt er verschiedene andere Ermittlungsmaßnahmen an, die im Vorfeld durchgeführt worden seien. Es habe „konkrete Verdachtsmomente” und auch Durchsuchungen gegeben. Weitere Details könnten zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt gegeben werden.

Zuversicht, dass Fall noch gelöst werden kann

Fest steht nur: Die Ermittlungsarbeit führte bislang nicht zum Erfolg. „Deswegen haben wir vor wenigen Wochen beim Amtsgericht die Öffentlichkeitsfahndung erwirkt”, so Cloppenburg. Zuvor sollten die Beweisführung und die anderen Ermittlungsansätze nicht gefährdet werden. Auch die Persönlichkeitsrechte des unbekannten Mannes hätten eine Rolle gespielt.

Zudem habe ein in Auftrag gegebenes Gutachten eines Sachverständigen „unterschiedliche Bewertungen zugelassen, inwieweit die Fotos zur Identifizierung reichen”, so Cloppenburg. Er sei allerdings zuversichtlich, dass die Person identifiziert werden und der Fall – auch jetzt noch – gelöst werden könne.