Doch keine Produktionsverlagerung
"Rügener Badejunge" bleibt Insel wohl erhalten
Bergen / Lesedauer: 1 min
Der Camembert „Rügener Badejunge” wird wohl auch weiterhin auf Rügen produziert werden. Im Herbst vergangenen Jahres hatte die Bremer DMK-Group verkündet, die Verlagerung der Produktion nach Thüringen zu prüfen. Diese Pläne sind nun offenbar vom Tisch.
In einer dem Nordkurier vorliegenden Papier versicherte DMK jetzt, die Produktion des „Rügener Badejungen“ in Bergen zu „präferieren“. Wichtig für den Standort sei aber, „ein Portfolio, das langfristig eine höhere Wertschöpfung generiert als das heutige Sortiment“. Externe Gutachter hätten daher Optimierungen von Werks- und Kostenstruktur sowie Produktionsprozessen geprüft.
45 Millionen Liter Milch werden jährlich verarbeitet
Der Werkleiter der Rügener Käserei, Wolfgang Lüth, der in dieser Woche in den Ruhestand geht, ist zuversichtlich, dass auch künftig der cremige Weichkäse an der Küste reifen wird. Zwar müssten noch Details geklärt werden, doch die Verträge seien fast fertig und würden spätestens im zweiten Halbjahr unterschrieben, bestätigt der 65-Jährige.
Pro Jahr werden in der 56 Beschäftigte zählenden Käserei etwa 45 Millionen Liter Milch zu diversen Käsesorten und Milchkonzentrat verarbeitet. Das Werk mit einem Jahresumsatz von zwölf Millionen Euro ist damit das kleinste der 17 Molkereien der DMK-Group mit rund 7500 Mitarbeitern und einem Jahresverbrauch von 6,7 Milliarden Litern.
Mehr als 60 000 Käselaibe aus Bergen werden pro Tag in Deutschland verkauft. Der seit 69 Jahren auf Rügen hergestellte Camembert „Rügener Badejunge“ gehört hierzulande zu den beliebtesten und erfolgreichsten Traditionsmarken aus Mecklenburg-Vorpommern.