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Proteste gegen Pegida-Aktionen

Schloss und Theater sollen dunkel bleiben

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Pegida-Anhänger rufen für Montag zu Demonstrationen im Nordosten auf. Verbände und Politiker wollen aber zeigen, dass MV weltoffen und gastfreundlich ist.
Veröffentlicht:11.01.2015, 19:09
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Die islamkritische Pegida-Bewegung will am Monatg erstmals auch in Mecklenburg-Vorpommern demonstrieren. Gegen die Aktionen in Schwerin und Stralsund hat sich aber breiter Widerstand formiert. Initiativen, Kirchen, Verbände und Politiker kündigten Gegendemonstrationen und Friedensgebete an. Repräsentative Gebäude wie das Schloss und das Theater in Schwerin sollen am Abend nicht angestrahlt werden, um den Anhänger des Pegida-Ablegers Mvgida keine Kulissen zu bieten.

Den Behörden wurden von den Organisatoren aus beiden Lagern jeweils nur wenige Hundert Teilnehmer angekündigt. In Dresden, wo das Bündnis Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) seinen Ursprung hat, waren deren Aufrufen zuletzt
18  000 Menschehen gefolgt. Bei Aktionen in anderen deutschen Städten überwogen meist aber die Gegendemonstranten. Unklar ist, welche Auswirkungen das Attentat auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ haben wird, bei dem mutmaßliche Islamisten in Paris zwölf Menschen erschossen.

Rostocker setzen Zeichen gegen Fremdenhass und Intoleranz

Wie Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hatten auch andere Politiker und namhafte Vertreter des öffentlichen Lebens demonstrativ ihre Teilnahme an den Aktionen für ein weltoffenes Mecklenburg-Vorpommern angekündigt. Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) will in Stralsund am Friedensgebet teilnehmen. „Wir dürfen nicht zulassen, dass das Klima in unserem Land vergiftet wird“, hatte Sellering seine Teilnahme an der Schweriner Solidaritätsaktion für Flüchtlinge begründet.

Auch heute wollen Rostocker gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz auf die Straße gehen. Eine ebenfalls für Montag in Rostock geplante Rogida-Aktion war überraschend und ohne Angabe von Gründen abgesagt worden. Kritiker werfen den Pegida-Initiatoren Stimmungsmache gegen Ausländer vor, teilweise stark beeinflusst durch Rechtspopulisten und Rechtsextremisten.