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Rostocker "Stadtgestöber" auf der Cebit

So sieht Einkaufen der Zukunft aus

Rostock / Lesedauer: 3 min

Kleine Strichcodes im Schaufenster sollen die Lust auf einen Bummel in heimischen Läden auch außerhalb der Öffnungszeiten nicht vermiesen. Wie das funktionieren kann, wird von Studenten der Universität Rostock auf der Cebit vorgestellt.
Veröffentlicht:05.03.2014, 21:31
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Einkaufen im Internet ist bei Verbrauchern beliebt, weil bequem. Doch das Shopping bei Online-Portalen treibt den Einzelhandel vor Ort in die Krise. Weil die kleinen Geschäfte im Unterschied zur webgestützten Konkurrenz nicht ständig geöffnet sein können, wandert die Kundschaft ab. Deshalb haben Studenten der Rostocker Universität die Firma „Stadtgestöber“ gegründet, die den Umsatz der Läden in der Rostocker Innenstadt wieder etwas ankurbeln soll.

Die Idee: Wer künftig nachts, an Sonn- oder Feiertagen zum Schaufensterbummel schreitet, soll in den Läden auch sofort einkaufen können, obwohl sie geschlossen haben. Möglich wird dies durch die in den Auslagen angebotenen Angebote, die mit kleinen speziellen Strichcodes ausgepreist werden. „Die Verschlüsselungen können mit dem Smartphone oder den Tablet-PC eingelesen werden“, erklärt Informatikprofessor Andreas Heuer.

Noch vor Ort oder daheim am Computer könnten sich die Kunden dann genauer über die Waren informieren, entscheiden und gegebenenfalls online bei den Händlern in der eigenen Stadt bestellen. Das patentrechtlich geschützte Geschäftsmodell wird inzwischen von den ersten Rostocker Läden getestet. Ab Montag wollen die Studenten das System auch auf der weltweit größten Computermesse Cebit präsentieren, damit „Stadtgestöber“ das Kaufverhalten bald auch in anderen deutschen Städten ein wenig verändert.

Mit einer Drohne werden Windräder überwacht

Den Durchbruch auf dem Markt erhofft sich auch die Firma CiS in Bentwisch. Das 20 Mitarbeiter zählende Unternehmen stellt kundenspezifische Drohnen her. Die ersten zehn, mit entsprechender Software ausgestatteten Flugroboter seien schon 2013 verkauft worden, auch ins Ausland“, sagt Firmenchef Wilfried Maaser. Die Einsatzpalette sei breit gefächert. „Unsere Multicopter kommen bei der Inspektion von Windkraftanlagen, Kühltürmen und Wärmeleitungen, aber auch in Braunkohletagebauen und an Steilküsten zum Zuge.“ Drohnen würden in der Archäologie, im Bauwerkschutz, in der Land- und Forstwirtschaft benötigt und könnten sogar junge Rehkitze im Feld vor herannahenden Erntemaschinen schützen. In den nächsten drei bis fünf Jahren hofft CiS die Serienfertigung zu starten.

Die Vielfalt der von hiesigen Firmen angebotenen IT-Lösungen reicht von Softwaresystemen zur Gesichts- oder Handschrifterkennung oder für die Verkehrsüberwachung bei Geschwindigkeits- und Abstandsverstößen bis zu mathematischen Modellen zur Tourenoptimierung von Lkw. Selbst vor Operationssälen machen die Tüftler nicht Halt.

Informatiker vom Rostocker Institut für Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik werden zum Beispiel in Hannover zeigen, wie Assistenzgeräte unterschiedlicher Hersteller miteinander vernetzt werden können, um die Chirurgen zu entlasten. „Mit unserem System können Endoskopie-, Beatmungs- und Röntgengeräte verbunden und gesteuert werden“, sagt Projektleiter Martin Kasparick. Wenn der Arzt eine Röntgenaufnahme machen wolle, dann löse der Computer die Aufnahme automatisch in jenem Moment aus, wenn die Beatmungsmaschine kurz unterbreche.