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Frank Junge

SPD-Mann will mehr Ostdeutsche in Führungspositionen

Schwerin / Lesedauer: 1 min

Ostdeutsche fühlen sich auch drei Jahrzehnte nach der Vereinigung noch benachteiligt. Das gilt auch für die Besetzung von Führungskräften.
Veröffentlicht:23.06.2018, 10:00

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Zahlreiche Studien belegen, dass auch nach knapp 30 Jahren deutscher Einheit Ostdeutsche in Führungspositionen von Bundesbehörden unterrepräsentiert sind. So sind nur fünf von 119 Leitungsfunktionen der Bundestagsverwaltung von Ostdeutschen besetzt. Die Landesgruppe Ost in der SPD-Bundestagsfraktion fordert Maßnahmen, um diesen Missstand zu beheben und mehr Ostdeutsche in öffentliche Führungsverantwortung zu bringen.

"20 Prozent der Bevölkerung bewohnen 30 Prozent der Landesfläche, aber stellen nur 1,7 Prozent der Führungskräfte in Verwaltung, Wirtschaft und Medien. Die klaffende Lücke zwischen diesen Zahlen sorgt bei vielen Menschen in Ostdeutschland zumindest für ein verständnisloses Kopfschütteln”, sagt Frank Junge, SPD-Abgeordneter aus Rostock und Chef der Landesgruppe Ost.

Es müsse der Eindruck verhindert werden, dass die Kenntnis regionaler Besonderheiten Ostdeutschlands bei politischen Entscheidungen nicht berücksichtigt werde. Junge weiter: „Deshalb sollten wir da, wo wir als Politik Einfluss nehmen können, diesen auch geltend machen: In den Bundesbehörden, Artikel 36 des Grundgesetzes gibt uns da einen klaren Auftrag.”

Es gehe nicht darum, Ostdeutsche über eine Quote in Spitzenpositionen zu bringen. Das hätte einen faden Beigeschmack und werde den gut ausgebildeten, jungen Leuten in den neuen Bundesländern nicht gerecht. Die SPD wolle Strukturen schaffen, die langfristig einen besseren Zugang in die Führungsebenen fördern. Das geht etwa über neue Ausbildungsstandorte, sagte Junge.