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Urteil erwartet

Tödliche Schüsse wegen 30 Euro

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Vier Schüsse, zwei davon tödlich - und alles wegen eines alten Laptops. Am Montag erwartet den angeklagten Anklamer im Berufungsprozess das Urteil.
Veröffentlicht:26.06.2017, 06:53
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Der neu aufgerollte Prozess um die Tötung eines Mannes mit einer Schreckschusswaffe in Anklam soll am Montag am Landgericht Neubrandenburg zu Ende gehen. Das Gericht will die Plädoyers hören und möglichst am Nachmittag das Urteil verkünden.

Der 30 Jahre alte Angeklagte hatte auch im Revisionsprozess gestanden, nach einem Streit um einen alten Laptop einen 36-Jährigen erschossen zu haben. Er habe aber im Dezember 2015 die Waffe gezogen, um sich gegen einen Angriff zu wehren, hatte er erklärt. Ihm wird Totschlag vorgeworfen und er muss mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen.

Der 30-Jährige war im ersten Verfahren zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Dagegen hatte er Revision eingelegt, der der Bundesgerichtshof stattgab. Mehrere Zeugen erklärten im Prozess, dass das spätere Opfer auf den Schützen zugelaufen war, obwohl er wusste, dass dieser eine Waffe in der Hand hatte. Der Getroffene und mehrere Bekannte hatten den Schützen trotz der Schüsse noch attackiert und zusammengeschlagen. Dieser konnte nur mit Hilfe eines Bekannten und dessen Auto von dem Hinterhof fliehen.

Das Opfer wurde von vier Schüssen getroffen. Es brach erst nach der Schlägerei zusammen. Zwei Schüsse waren tödlich, hatte eine Gutachterin erklärt. Der Schreckschussrevolver war illegal aus Polen eingeführt worden. Der Getötete hatte dem Schützen eine Woche vor dem Vorfall einen Laptop für 30 Euro verkauft, wollte ihn trotz Mängeln nicht zurücknehmen und soll den Schützen und Bekannte bedroht haben.