Saisonstart verschoben
Vogelgrippe bremst die Rassegeflügelzüchter aus
Rostock/ Riems / Lesedauer: 2 min
Vogelgrippe und Stallpflicht bremsen in diesem Jahr die Rassegflügelzüchter aus. Eigentlich sammeln sie ab Januar in ihren Beständen Bruteier ein, um rechtzeitig Jungvögel aufziehen zu können. "Aber wenn die Tiere geschlüpft sind, wo soll ich dann mit ihnen hin?", fragte der Züchter Lothar Schröder.
"Sie brauchen Auslauf, um optimal heranzuwachsen." Wegen der Vogelgrippe hat der Chef des Rassegeflügel- und Vogelvereins in Satow (Landkreis Rostock) den Saisonstart wiederholt verschoben. Wie ihm geht es Hunderten Rassegeflügelzüchtern im Land. Die Vogelgrippe grassiert derzeit mit unverminderter Intensität in Deutschland.
Bei Wärme und Trockenheit wird Virus schnell inaktiv
Bislang gebe es noch keine Anzeichen für ein Abklingen der Geflügelpest-Fälle, sagte die Sprecherin des Bundesinstituts für Tiergesundheit auf der Insel Riems, Elke Reinking. Seit November ist die Vogelgrippe mit den Erregern H5N8 und H5N5 deutschlandweit in 75 Geflügelhaltungen, davon 41 Großhaltungen, ausgebrochen. In 19 Fällen waren Hobby- und Kleinhaltungen, in 15 Fällen Zoos und Tierparks betroffen.
Viele Geflügelhalter hoffen auf ein Abklingen der Epidemie durch steigende Temperaturen, weil sich dann die Überlebensbedingungen des Erregers in der Umwelt verschlechtern. Entscheidend für die Überdauerungsfähigkeit des Erregers sei das Zusammenspiel verschiedener Faktoren, erklärte Reinking. "Bei Wärme und Trockenheit wird das Virus relativ schnell inaktiv, bei kühlen Temperaturen und in feuchtem Milieu bleibt es lange infektiös." Auch eine stärkere UV-Strahlung, beispielsweise durch die immer kräftiger werdende Frühlingssonne, begünstige die Inaktivierung des Vogelgrippe-Erregers in der Umwelt.