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Vogelzählung

Wieder mehr Schwalben im Norden

Neumünster / Lesedauer: 1 min

In den letzten Jahren ging ihre Zahl mehr und mehr zurück. Jetzt dreht sich der Trend offenbar. Doch der Nabu will noch keine Entwarnung geben.
Veröffentlicht:22.05.2017, 09:00
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Seit längerem beklagen Naturschützer einen Rückgang der Schwalbenbestände im Norden. Doch in diesem Jahr wurden wieder deutlich mehr Mehl- und Rauchschwalben gezählt als in den Vorjahren. Bei der bundesweiten Vogelzählung „Stunde der Gartenvögel“ wurden in Schleswig-Holstein rund vier Prozent mehr Mehlschwalben und sogar 20 Prozent mehr Rauchschwalben gezählt als 2016.

Das sei aber noch kein Hinweis auf eine Trendwende, sagte Ingo Ludwichowski vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) der Deutschen Presse-Agentur. Nach wie vor gehörten Mehl- und Rauchschwalben bundesweit zu den gefährdeten Arten, sagte er.

Gründe für Trendumkehr noch unbekannt

In Schleswig-Holstein wurden 1271 Mehlschwalben gezählt, das waren rund sieben Prozent mehr als 2016. Bei den Rauchschwalben lag die Zahl mit 997 Tieren 20 Prozent über der des Vorjahres. In Mecklenburg-Vorpommern wurden 1275 Mehlschwalben (+ 24 Prozent) und 935 Rauchschwalben (+ 42 Prozent) gezählt. Bundesweit meldeten Vogelfreunde 32.915 Mehlschwalben (+ 9 Prozent) und 13 986 Rauchschwalben (+ 17 Prozent).

Die Gründe für diese Trendumkehr – wenn es denn eine ist – sind noch unbekannt. „Möglicherweise haben günstiges Wetter und ein gutes Nahrungsangebot in den Überwinterungsgebieten dazu geführt, dass die Schwalben den Winter gut überstanden haben“, sagte Ludwichowski. Die Vögel überwintern im südlichen Afrika und gehören damit zu den sogenannten Langstreckenziehern.