StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernWilde Müllkippen kommen Nordosten teuer zu stehen

Illegale Entsorgung

Wilde Müllkippen kommen Nordosten teuer zu stehen

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Kühlschränke, Grünschnitt, Fliesenreste: Noch immer wird massenhaft Abfall illegal entsorgt, die Allgemeinheit muss zahlen. Warum wird Müll so oft illegal entsorgt? Fehlt es an Wertstoffhöfen, oder sind die Wege zu weit?
Veröffentlicht:18.06.2017, 15:18

Artikel teilen:

Illegale Müllentsorgung verursacht im Nordosten jährliche Kosten von mehreren Zehntausend Euro. Die Beseitigung und Entsorgung des Mülls in Wald und Wiesen kostete den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im vergangenen Jahr mehr als 55 000 Euro, im Jahr zuvor sogar knapp 70 000 Euro, wie Sprecherin Haidrun Pergande mitteilt. Mehr als 400 Fälle von „illegaler Abfallablagerung” habe es im Jahr 2016 gegeben, im Jahr 2015 etwa 350.

Bei rund 70 000 Euro lagen die Kosten in den vergangenen Jahren auch im Landkreis Uckermark, so die dortige Sprecherin Ramona Fischer. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald ächzt ebenfalls: „Das belastet natürlich den Kreishaushalt”, sagt Sprecher Achim Froitzheim. Unter der illegalen Müllentsorgung, betonen die Sprecher, litten letztlich alle Bürger: Die Kosten für die Beseitigung würden auf die Müllgebühren umgelegt, zumindest teilweise – je mehr illegale Entsorgung, desto teurer die legale Entsorgung.

Kreis hält mehr Wertstoffhöfe nicht für nötig

Schlagzeilen machen derzeit wilde Müllkippen rund um den Waupacksee in Waren. Einer der beiden Wertstoffhöfe der Stadt wurde geschlossen, die Stadtverwaltung allerdings sieht keinen Zusammenhang.

Laut Haidrun Pergande vom Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gibt es ausreichend Wertstoffhöfe. Vor der Umsetzung des Werstoffhof-Konzepts des Kreises im Jahr 2014 habe es kreisweit zwar noch 20 gegeben, heute seien es nur noch 14. Für manch einen verlängerte sich der Weg zum Wertstoffhof drastisch. Pergande zufolge aber ist die Fläche des Kreises heute besser abgedeckt, die Höfe seien gleichmäßiger verteilt. Mehr Wertstoffhöfe bedeuteten zudem höhere Kosten für die Gebührenzahler.

Im Landkreis Vorpommern-Greifswald hingegen, so Achim Froitzheim, habe die Zahl der Werstoffhöfe „leicht zugenommen”. „Die Bürger dürfen ihren Grünschnitt nicht mehr verbrennen, also müssen auch ausreichend Wertstoffhöfe da sein”, so der Sprecher. In ganz Mecklenburg-Vorpommern blieb deren Zahl zuletzt konstant, in den vergangenen Jahren waren es landesweit stets zwischen 84 und 86, wie das Landeswirtschaftsministerium mitteilt.