StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernWissenschafts- und Kulturaustausch mit Russland geplant

Nach Delegations-Ausflug

Wissenschafts- und Kulturaustausch mit Russland geplant

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Nach ihrer umstrittenen Russlandreise im Schatten von EU-Sanktionen will Regierungschefin Schwesig die Kontakte ins Leningrader Gebiet ausbauen.
Veröffentlicht:20.09.2017, 18:21
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Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will nach ihrer ersten Russlandreise neben Wirtschaftskontakten auch den Austausch in Wissenschaft und Kultur vorantreiben. In St. Petersburg habe sie den Aufbau eines Studenten- und Lehrkräfteaustauschs zwischen Mecklenburg-Vorpommern und der Partnerregion Leningrader Gebiet vereinbart, sagte Schwesig nach ihrer Rückkehr am Mittwoch.

Auch kulturelle Kontakte seien geknüpft worden. Dazu sei der Leiter der Kunsthalle Rostock, Uwe Neumann, mit in St. Petersburg gewesen.

Schwesig bezeichnete ihre dreitägige Russlandreise als gut, wichtig und erfolgreich. Sie verwies auf konkrete Vereinbarungen zwischen Wirtschaftsunternehmen aus beiden Ländern. Viele Geschäftskontakte seien vertieft, neue geknüpft worden, sagte sie.

Erneuter Russlandtag im Oktober 2018

Große Teile der mitgereisten Wirtschaftsvertreter blieben noch länger in Russland und führten zum Teil auch Gespräche in Moskau. „Es ist wichtig, die Kontakte regelmäßig zu pflegen, das wird sich langfristig auszahlen”, sagte Schwesig. Am 17. Oktober 2018 werde das Land erneut einen Russlandtag in Rostock ausrichten. In St. Petersburg hatte am Dienstag mit den Tagen der Deutschen Wirtschaft das Gegenstück stattgefunden.

Schwesigs Delegation gehörten rund 100 Mitglieder an, vornehmlich Unternehmensvertreter. Bei einem Treffen mit dem Gouverneur des Leningrader Gebiets, Alexander Drosdenko, ging es nach ihren Angaben unter anderem um das Großprojekt der Erdgas-Pipeline Nordstream 2. „Wir sind uns einig, dass es ein wichtiges Projekt für beide Regionen ist”, sagte Schwesig.

Freundlicher Empfang in St. Petersburg

Arbeitsplätze entstünden und außerdem verbessere sich die Versorgungssicherheit für Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland. „Wir sind uns auch einig, dass bei der Pipeline auf den Umweltschutz geachtet werden muss”, betonte die Regierungschefin. „Das ist ein wichtiges Thema.”

Die Delegation aus Mecklenburg-Vorpommern sei in St. Petersburg überall sehr herzlich und freundlich empfangen worden, berichtete Schwesig. „Man hat gespürt, dass die Menschen dankbar dafür sind, dass wir an der Partnerschaft festhalten, auch wenn es Spannungen zwischen Deutschland und Russland gibt.” Die Partnerschaft zwischen Mecklenburg-Vorpommern und dem Leningrader Gebiet rund um St. Petersburg gibt es seit 15 Jahren.

Zu Kritik an ihrer Reise im Schatten von EU-Sanktionen sagte Schwesig, es sei für sie wichtig, im Dialog zu bleiben, „gerade auch in schwierigen Zeiten”. Diesen Politikstil unterstützten viele Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Es sei auch das vereinbarte Ziel der Bundes- und der russischen Regierung, dass die Regionen ihre Kontakte weiter pflegen sollen.