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Meck-Pomm mit Klimavorteil

Wo die Sonne bundesweit am längsten scheint

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Die Tage werden länger, die Sonne scheint und damit ist der diesjährige Wettlauf um das sonnenreichste Bundesland Deutschlands eröffnet. Als Favorit gilt wieder Mecklenburg-Vorpommern.
Veröffentlicht:28.02.2014, 19:47

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Der Nordosten hat sich bereits im vergangenen Jahr mit 1696 Sonnenstunden deutlich vom bundesweiten Durchschnitt von rund 1480 Stunden abgesetzt. Mit 1950 Stunden führt Arkona auf Rügen das Feld sogar an, das behauptet zumindest der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Andere Wetterdienste verorten das Sonnendeck Deutschlands auf Usedom oder Hiddensee.

Eins ist jedoch allen diesen Orten gemeinsam, sie liegen im Norden, im Osten und an der Ostsee. Und genau darum sind sie auch so sonnig, und nicht etwa, weil die Leute dort immer schön fein ihren Teller aufessen. Die Lage im Norden ist von Vorteil, weil die Sonne umso länger scheint, je weiter man in Richtung Nordpol kommt. So ist es am Tag der Sommersonnenwende zum Beispiel in Berlin über 40 Minuten länger hell als in München. Innerhalb des Polarkreises geht die Sonne an diesem Tag gleich gar nicht unter.

Je trockener die Luft, umso weniger Wolken

Die Lage im Osten wiederum trägt ihren Teil dazu bei, weil Sonnenschein nichts weiter ist, als die Abwesenheit von Wolken. Je trockener die Luft, umso weniger Wolken. Und da MV noch im Einflussgebiet des Kontinentalklimas liegt, gibt es dort weniger feuchte Luft als zum Bespiel in Schleswig-Holstein, das ja auch recht weit oben liegt, aber mehr dem Seeklima ausgesetzt ist, erklärt Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst. Die kühle und sich nur langsam erwärmende Ostsee sorgt schließlich dafür, dass feuchte Luft erst gar nicht nach oben steigen kann, um dort zu den feinen Wassertröpfchen zu kondensieren, aus denen Wolken bestehen. Dies gilt zumindest für den Frühling und den Frühsommer, wenn die Sonne ohnehin am längsten scheint.

Auch Muskeln freuen sich über ein Sonnenbad

Über viel Sonne freut sich jedoch nicht nur der Tourist, sondern der menschliche Körper überhaupt. Denn wenn Sonnenlicht auf nackte Haut trifft, wird dort unter anderem Vitamin D gebildet. Ein Stoff, der wichtig ist für das Immunsystem, den Knochenaufbau, die Zähne und die Muskeln. Außerdem wird Serotonin ausgeschüttet, ein Glückshormon. Um den eigenen Körper in den Genuss der ganzen guten Substanzen zu bringen, ist es jedoch nicht unbedingt notwendig, jede Mittagspause mit nacktem Oberkörper im Freien zu verbringen. Laut Expertenmeinung reicht es aus, Gesicht, Handrücken und Unterarme drei- bis fünf Mal pro Woche für einige Minuten der Sonne auszusetzen.

Da das für die abgehärteten Mecklenburger und Vorpommern kein Problem sein dürfte, müssten sie theoretisch die glücklichsten Menschen in Deutschland sein. Sind sie aber nicht. Im aktuellen Glücksatlas, der von der Deutschen Post herausgegeben wird, rangieren sie in der Rubrik „Lebenszufriedenheit“ auf Platz 15. Mieser fühlen sich nur noch die Sachsen, Thüringer, Sachsen-Anhaltiner und Brandenburger. Umgekehrt heißt das aber auch, dass sie die Glücklichsten dort sind, wo die Sonne aufgeht – nämlich im Osten.