Gutachten bestätigt Vermutung

Wolf riss fünf Schafe

Boizenburg / Lesedauer: 1 min

Einen Monat, nachdem im Landkreis Ludwigslust-Parchim fünf Schafe gerissen und drei schwer verletzt wurden, steht nun fest: Es war ein Wolf, der die Tiere tötete
Veröffentlicht:21.10.2014, 08:20
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Eine genetische Analyse des Senckenberg-Instituts in Gelnhausen (Hessen) habe jetzt die Vermutung bestätigt, dass ein Wolf die Tiere nahe Rensdorf bei Boizenburg tötete, teilte das Agrarministerium in Schwerin mit. Herkunft und Geschlecht des Wolfs konnten nicht ermittelt werden.

Der Wolfsexperte an der TU Dresden, Norman Stier, sagte, Wölfe würden bei eingesperrten Haustieren ihrem Beutemacherreflex nachgehen, solange noch Tiere umherlaufen. "Das ist das Phänomen des Marders oder Fuchses im Hühnerstall", sagte er. Diese würden oft alle Hühner in einem Stall töten. Bei Wildtieren wie Rehen könne ein Wolf in der Regel nur ein Tier erbeuten, die anderen seien dann längst fort.

Die betroffenen Tierhalter erhalten laut Ministerium eine Entschädigung für die gerissenen Schafe. Schaf- und Ziegenhalter sollten besonders dort, wo Wölfe nachgewiesen sind, ihre Vorkehrungen zum Herdenschutz überprüfen. Empfohlen werden mindestens 90 Zentimeter hohe Elektro-Zäune oder 1,20 Meter hohe Maschendrahtzäune. In ausgewiesenen Wolfsgebieten könne die Anschaffung von Zäunen, Weidezaungeräten, Flatterband oder Herdenschutzhunden mit bis zu 75 Prozent der Kosten gefördert werden.