Frauenanteil wächst auch

Zahl der Jäger steigt

Rostock / Lesedauer: 2 min

Jäger verstehen sich als Umwelt- und Naturschützer. Rund 382 000 gibt es Deutschland. Die Zahl der Jägerinnen ist noch gering, doch das ändert sich gerade
Veröffentlicht:23.06.2017, 16:35
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Die Zahl der Jagdscheinbesitzer in Deutschland steigt stetig an. Wie der Deutsche Jagdverband am Freitag beim Bundesjägertag in Rostock-Warnemünde berichtete, gab es im Jagdjahr 2015/16 knapp 382 000 Menschen mit einem Jagdschein.

Vor 20 Jahren waren es noch rund 340 000. Überproportional wachse der Anteil von Frauen innerhalb der Jägerschaft. Aktuell seien sieben Prozent weiblich, vor 20 Jahren lag ihr Anteil noch unter einem Prozent. Die Quote werde in den kommenden Jahren weiter steigen, denn aktuell seien in der Jägerausbildung rund 20 Prozent Frauen, sagte Verbandssprecher Torsten Reinwald.

Bei der Motivation für dieses Hobby liege bei den meisten Jägern das intensive Naturerlebnis und die Möglichkeit, aktiven Naturschutz zu betreiben, an erster Stelle.

Der Verband stellte in Rostock die Kampagne „Wild auf Wild” vor, mit der die Beliebtheit von Wildfleisch aus den heimischen Regionen gesteigert werden soll. Umfragen zeigten, dass 60 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Jahr Wildfleisch essen, sagte Reinwald.

Proteste vor Tagungsort

Dies seien 25 Prozent mehr als 2008. Fleisch von Wildschwein, Fasan oder Hase sei ideal zum Grillen geeignet. Laut Jagdstatistik fielen 2015/16 knapp 24 000 Tonnen Wildschwein-Fleisch, 12 300 Fleisch vom Reh und 4900 Tonnen vom Rotwild an. Die Erlöse betrugen zwischen vier und fünf Euro pro Kilogramm Fleisch.

Vor dem Kongresszentrum demonstrierte die Tierschutzorganisation Peta gegen die Jäger. Peta spreche sich grundsätzlich gegen die Jagd aus und fordere als einen ersten Schritt ein bundesweites Verbot der Fuchsjagd, hieß es in einer Mitteilung. Diese Tiere dienten den Jägern als lebendige Zielscheibe.

Verbandspräsident Hartwig Fischer widersprach dieser Darstellung. Für den Artenschutz wäre ein Jagdverbot katastrophal, denn anpassungsfähige Arten wie Fuchs, Marderhund oder Waschbär bedrängten spezialisierte Arten wie Kiebitz, Großtrappe oder Sumpfschildkröte. Deutschland sei vertraglich zum Erhalt der Artenvielfalt verpflichtet, dazu gehöre neben der Verbesserung des Lebensraums auch die Reduzierung von Fressfeinden bedrohter Arten.