Tragödie überm Acker
Adler bewacht „gegrillten“ Kolkraben
Bristow / Lesedauer: 1 min
Als Zeuge einer tierischen Familientragödie wähnte sich Jörg Perleberg am Donnerstagmorgen. Der bekannte Drehorgelspieler war von Bristow nach Glasow unterwegs, als ihm auf einem Hochspannungsmast linker Hand ein großer Greifvogel auffiel. Nicht weit davon entfernt hing ein toter Vogel in der Leitung. Offenbar war er Opfer eines Stromschlages geworden. Der Tod muss ihn ereilt haben, als er auf dem Draht saß. Denn er kippte kopfüber nach unten, wobei sich beide Krallen um den Leitungsdraht krampften. So hing er verkohlt hoch über dem Getreidefeld. Zunächst nahm Jörg Perleberg an, dass es sich um ein Fischadlerpaar handelte. „Der Überlebende konnte sich offensichtlich nicht von dem toten Partner trennen“, schilderte der Beobachter an unserem Leser-Telefon. Mit dem Handy schoss er einige Fotos von der traurigen Szenerie.
Stunden später meldete sich Jörg Perleberg aber erneut und musste sich korrigieren. „Der Vogel auf dem Mast ist definitiv ein Fischadler. Doch bei dem toten Tier handelt es sich um einen Kolkraben“, teilte er mit. Diese Aufklärung verdankt er einem Freund in Spanien. Dem Ornithologen hatte er seine Aufnahmen zugesandt und dieser hatte beide Vögel identifiziert.
An Hochspannungsleitungen kommt es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen für Vögel. So waren auch die letzten Stromausfälle in Teterow von Vögeln verursacht, die in Freileitungen Kurzschlüsse herbeiführten.