StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizB 110 wird wegen Hausabriss in Gnoien halbiert

Amt greift gegen gefähliche Bruchbude durch

B 110 wird wegen Hausabriss in Gnoien halbiert

Gnoien / Lesedauer: 2 min

Etliche verlassene Häuser scheinen den Eigentümern völlig egal zu sein. Der Landkreis Rostock ist jetzt bei zwei Gebäuden an der B 110 in Gnoien mit der Geduld am Ende und schickt Abrissbagger. Für Autofahrer wird es deshalb ab heute eng auf der Ortsdurchfahrt.
Veröffentlicht:24.10.2016, 06:07

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Die Hoffnung war groß, als vor zwei Jahren die Gnoiener Bürgermeister-Kandidaten den vielen unansehnlichen Bruchbuden in ihrer Stadt den Kampf ansagten. Viel passiert ist allerdings danach nicht, die Ruinen-Häuser stehen immer noch, einige sogar an Gnoiens Hauptstraße. Nun geht es aber einem der größten Schandflecke an die Mauern. Seit über einem Jahr hatte die Bauaufsicht des Landkreises Rostock versucht, den Eigentümer des Wohnhauses in der Friedenstraße 17 in die Pflicht zu nehmen. Mitsamt einem Nebengebäude ist das Haus nämlich längst einsturzgefährdet, urteilten die Experten des Landkreises und sehen mittlerweile eine erhebliche Gefahr für Fußgänger, Straßenverkehr und selbst für Nachbarhäuser.

„Der Eigentümer hat nicht auf Schreiben und Anordnungen des Landkreises Rostock reagiert, sodass die Bauaufsicht nun an seiner Stelle handelt“, berichtet Kreissprecher Michael Fengler. Was das heißt, das bekommen die Gnoiener und auch diejenigen, die auf der B 110 durch die Stadt fahren, ab heute zu spüren. Der Landkreis Rostock sieht keine andere Möglichkeit mehr, als die beiden Gebäude abreißen zu lassen. Deshalb muss die Bundesstraße östlich des Marktplatzes für mehrere Wochen halbseitig gesperrt werden. Ampeln regeln dann den Verkehr. Auch die Parktaschen und der Gehweg können in Höhe der Hausnummern 13 bis 19 nicht mehr benutzt werden, teilte der Landkreis mit. Die Abrissarbeiten werden voraussichtlich bis zum 2. Dezember dauern.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Landkreis Rostock so rigoros gegen einsturzgefährdete Gebäude vorgeht. Auch in der Innenstadt von Güstrow ließ die Baubehörde bereits ein Gebäude abreißen und stellte dem Hauseigentümer dann die Rechnung. Das Signal ist deutlich: Wer sein Eigentum verfallen lässt, sodass es zu einer Gefahr für die Öffentlichkeit wird und sich nicht um die Anordnungen der Behörden schert, der muss damit rechnen, ordentlich zur Kasse gebeten zu werden. Gnoien hat damit bald einen Schandfleck weniger an seiner vielbefahrenen Hauptstraße. Was indes anschließend aus der Baulücke wird, ist völlig offen.