StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizDer früheste Storch des Landes wurde vertrieben

Ende einer Ära

Der früheste Storch des Landes wurde vertrieben

Belitz / Lesedauer: 2 min

Jahrelang waren die Belitzer die Stars unter den Störchen. Im tiefen Winter bereits besetzten sie ihren Horst. Jetzt scheint ihre Ära beendet.
Veröffentlicht:19.08.2017, 09:30

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Sie schrieben ihre eigene Storchengeschichte und wurden über die Grenzen der Region bekannt – die frühen Belitzer Störche. Seit 2003 waren sie im Frühjahr das erste Brutpaar nicht nur in der Mecklenburgischen Schweiz, sondern in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Strochenbetreuer Wolfgang Schmidt aus Teterow hat genau Buch geführt. „Beide trafen immer am selben Tag auf ihrem angestammten Horst in Belitz ein und zogen ihre Jungen auf. Der Zusammenhalt dieses Paares war bemerkenswert und von einer Harmonie geprägt, wie sie selten bei Störchen zu beobachten ist“, berichtet er. Dabei schwingt ein Hauch von Wehmut in seiner Stimme. Kein Wunder – Wolfgang Schmidt ist sich ziemlich sicher, dass die Ära dieses außergewöhnlichen Paares zu Ende ist.

Anzeichen dafür gab es bereits in den Vorjahren. Seit 2013 kam das Paar nicht mehr am selben Tag in Belitz an. Der zweite Storch kam immer einige Tage später. Wolfgang Schmidt vermutete, dass ein Partner verschollen war oder gar ein anderes Paar sich eingefunden hatte. Genau festzustellen war das nicht.

Doch in diesem Jahr war alles anders. Der erste Storch traf am 24.  Februar ein. Anfang März folgte ein Fremdstorch. Beide lieferten sich heftige Kämpfe um den Horst. Kurz darauf traf die Störchin ein, die mit dem Erststorch den Horst verteidigte. Doch der Sieg war nur von kurzer Dauer. Wenig später wurden die Horstbesitzer von einem Paar heftig angegriffen. Ihr Gelege wurde zerstört, die Eindringlinge besetzten das Nest und verteidigten es erfolgreich – einer davon laut Ring ein alter Bekannter aus Schwetzin. Vier Jungvögel wurden ausgebrütet, die jedoch alle nicht flügge wurden.