StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizDie Milch macht’s – in Stavenhagen nie mehr

Schließung des Immergut-Werkes

Die Milch macht’s – in Stavenhagen nie mehr

Stavenhagen / Lesedauer: 2 min

Die Werkschließung des Milchwerks in Stavenhagen ist nicht mehr abzuwenden. Zwar zahlt das Unternehmen den bisherigen Mitarbeitern Abfindungen. Doch nicht für alle Beschäftigen gibt es Lösungen für die Zukunft.
Veröffentlicht:26.04.2017, 19:11

Artikel teilen:

Das Immergut-Werk in Stavenhagen stellt zum Ende der Woche die Produktion von Milchmischgetränken und Kaffeesahne ein. So hatte es Harald Pohl, Geschäftsführer des Unternehmens mit Sitz im hessischen Schlüchtern, im Januar angekündigt.

Damit geht ein Kapitel von 134 Jahren Molkereibetrieb zu Ende. Der Stavenhagener Betriebsteil war 1883 als Genossenschaft gegründet worden. Ab 1930 tauchte die Marke „Immergut“ auf. Es wurde Kaffeesahne hergestellt. Das Werk am Scheunenweg wurde als Volkseigener Betrieb geführt und 1992 von Klaus Weise übernommen.

Er kaufte 2003 das westdeutsche „Immergut“-Werk dazu. Es kam zur Insolvenz und 2005 zum Neustart als Immergut GmbH. Jetzt wird der modernere Betriebsteil in Hessen weitergeführt. Das Stavenhagener Werk wird die Tore schließen. Insgesamt 750 000 Euro habe Immergut als Abfindung für alle Mitarbeiter bereitgestellt.

Interesse am Standort Stavenhagen aus anderen Branchen

Für 70 Prozent der Beschäftigten sei auch schon eine Lösung gefunden. Einige wenige wechseln nach Schlüchtern, einige gehen in den Vorruhestand und viele Techniker und Facharbeiter konnten bei anderen Unternehmen in der Region Stellen finden. „Bei zehn Prozent steht die Entscheidung durch die Mitarbeiter noch aus“, erläuterte der Geschäftsführer. Bei den übrigen Mitarbeitern könnte es sein, dass sie arbeitslos werden.

Bis Mitte Mai werde in Stavenhagen noch Spezialnahrung für Kranke und ältere Menschen hergestellt. Dann werde diese Anlage nach Schlüchtern verlegt. So rechnet Pohl damit, dass das Werk Ende Mai die vielen Auflagen zu Brandschutz, Elektrik und Sicherheit erfüllt haben wird und endgültig schließt. Ein bisschen Hoffnung gibt es aber noch. Denn es gebe Interessenten aus fremden Branchen. Da könnte vielleicht das Hochregallager auf Interesse stoßen. Aber solche Verhandlungen würden dauern, so Pohl.