StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizStavenhagener schweigt im Drogen-Prozess

Hanfplantage im Küchenstudio

Stavenhagener schweigt im Drogen-Prozess

Stavenhagen / Lesedauer: 2 min

Ein weiterer mutmaßlicher Drogenhändler aus Stavenhagen muss sich vor dem Landgericht Neubrandenburg verantworten. Er soll eine Hanfplantage in einem Küchenstudio betrieben haben.
Veröffentlicht:16.08.2017, 13:18

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Ein 46-jähriger Mann, der eine Cannabisplantage mit rund 1000 Pflanzen in einem ehemaligen Küchenstudio betrieben haben soll, steht seit Mittwoch vor dem Landgericht Neubrandenburg. Am ersten Verhandlungstag schwieg der Mann aus Stavenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) zu den Vorwürfen.

Sein Mandant werde an einem der nächsten Prozesstage eventuell Aussagen zu möglichen Waffen machen, kündigte Anwalt Thomas Paul an. Dem Angeklagten wirft die Staatsanwaltschaft illegalen Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vor.

"Hauptberuflich" Drogenhändler?

Die Anlage hatten Kriminalisten im Zuge umfangreicher Drogenermittlungen Anfang 2017 ausfindig gemacht. Bei einer Durchsuchung im Februar fanden die Polizisten auf dem Gelände eines ehemaligen Küchenstudios unweit der Bundesstraße 194 die Plantage. "Der Mann soll von August 2016 bis zur Durchsuchung mit Drogen gehandelt haben", erklärte der Vertreter der Staatsanwaltschaft Klaus Oerters. Er habe mit dem Drogenhandel seien Lebensunterhalt bestritten.

Der Angeklagte lebte lange in der Region Kerpen in Nordrhein-Westfalen, wo er wegen ähnlicher Delikte bereits vor Gericht stand. Ermittler vermuten, dass er alte Verbindungen für den Absatz der Betäubungsmittel nutzte. Gefunden wurden unter anderem acht Kilogramm Cannabis, was etwa 24.000 "Konsumeinheiten" entspricht, wie der Anklagevertreter sagte.

Mehrjährige Haftstrafe droht

Warum der 46-Jährige ausgerechnet nach Stavenhagen kam und ob er Komplizen hatte, wurde zunächst nicht erörtert. In seinem Büro wurde eine Luftdruckwaffe und in einem Zimmer eine verbotene Stahlrute beschlagnahmt. Auch den Strom für die Cannabisgewinnung soll der Mann illegal abgezweigt haben. Der Prozess wird am 21. August mit der Anhörung von Polizisten als Zeugen fortgesetzt. Dem Angeklagten droht eine mehrjährige Haftstrafe

Es ist der zweite Prozess wegen Drogenhandels im größerem Stil gegen einen Mann aus Stavenhagen derzeit am Landgericht. Zeitgleich mus sich ein 54-Jähriger verantworten, in dessen Wohnung ebenfalls im Februar Drogen im Wert von 160.000 Euro gefunden wurden. Die Männer sollen ihre Geschäfte aber getrennt voneinander betrieben haben.