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Dickes Steuerplus

Gewerbe lässt Teterower Stadtkasse klingeln

Teterow / Lesedauer: 2 min

Die Teterower können sich über einen kräftigen Zuwachs bei den Gewerbesteuern freuen. Die Einnahmen steigen innerhalb zweier Jahre um rund 1,8 Millionen Euro. Doch dieser erfreuliche Umstand hat kurzfristig auch einen Pferdefuß.
Veröffentlicht:25.10.2016, 18:48

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Wenn eine Stadt 1,8 Millionen Euro mehr in ihrer Stadtkasse hat, dann ist das ein Grund zur Freude. Das ist gerade in Teterow der Fall. Die Mehreinnahmen kommen von den Industrie-Unternehmen und anderen, kleineren Betrieben. Sie zahlen jedes Jahr Gewerbesteuer an die Stadt. Im Jahr 2014 waren es noch 2,5 Millionen Euro. In diesem Jahr rechnet die Stadt schon mit 4,3 Millionen Euro aus dieser Steuerart. Das ist eine Entwicklung, die sich sehen lassen kann.

Doch was sind die Ursachen für diesen Erfolg? Der Gewerbesteuersatz wurde zuletzt im Jahr 2013 erhöht. Er kletterte von 340 auf 410 Prozent. Haben sich also die Unternehmen in der Stadt so gut entwickelt, dass sie jetzt auch mehr Steuern an die Stadt zahlen? Bürgermeister Reinhard Dettmann (parteilos) geht davon aus. "Es trägt jetzt Früchte, was wir in den 90er-Jahren begonnen haben", schätzte er ein. Damals seien die Gewerbegebiete erschlossen worden. Jetzt wären viele dieser Unternehmen an dem Punkt angelangt, an dem sie einen Großteil ihrer Abschreibungen getätigt haben und nach und nach mehr Gewerbesteuern an die Gemeinde fließen.

Trotzdem geht es wohl an die Rücklagen

Doch Reinhard Dettmann rät dazu, die Zahlen nicht überzubewerten. Denn die Städte bekämen von den Finanzämtern Bescheide, in welcher Höhe die Vorauszahlungen der Unternehmen sind, die sie in jedem Jahr leisten. Erst zwei Jahre später werde die tatsächliche Gewerbesteuer festgelegt. Dann könne es zu Nach- oder auch Rückzahlungen kommen.

Das Mehr an Gewerbesteuern hat kurzfristig aber auch einen Nachteil. Die Stadt Teterow erwartet für die Jahre ab 2017 einen Knick in der Finanzausstattung. Denn mit dem Anstieg der Gewerbesteuer sinken die Zuweisungen des Landes. Die Kreisumlage steigt. Das macht zusammen ein Minus von rund einer Million Euro aus. Um dieses Loch zu schließen, beschlossen die Stadtvertreter, 900 000 Euro in eine Rücklage zu legen. Das Geld sei ein Überschuss aus dem Jahr 2015.