StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizJetzt auch Malchin von Geflügelpest betroffen?

Gemeinden beklagen mangelnde Information

Jetzt auch Malchin von Geflügelpest betroffen?

Kummerow / Lesedauer: 2 min

Schon seit Mittwoch vergangener Woche sind Teile des Amts Malchin, der Stadt Dargun und das Dorf Grammentin Beobachtungsgebiet wegen der Vogelpest. Doch die meisten Zuchtvereine und Gemeinden wussten lange nichts davon. Und nun wurde auch in Malchin eine tote Ente gefunden.
Veröffentlicht:28.11.2016, 06:00

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Für Neukalen, Dargun, Gorschendorf, Salem, Kummerow und Axelshof ist die Vogelpest schon näher gerückt. Die Orte sind schon seit Mittwoch vom Landkreis Seenplatte zum Beobachtungsgebiet erklärt worden. Denn in Verchen war eine infizierte Möwe gefunden worden. Nun wurde auch aus Malchin ein toter Wildvogel gemeldet. Der Fund sei am Sonnabend gegen 10 Uhr gemeldet worden, informierte die Malchiner Polizei. Die tote Ente habe in der Nähe des Ortsausgangs in Richtung Basedow gelegen. Das Veterinäramt des Landkreises habe das Tier abgeholt und wolle es untersuchen lassen.

Eine Mitteilung zu dem Malchiner Fund schickte das Veterinäramt selbst nicht heraus. Überhaupt scheint es zur Vogelgrippe nur spärliche Informationen zu geben. Der Landkreis Seenplatte hatte zwar zügig auf seiner Internetseite über das Beobachtungsgebiet zwischen Neukalen und Kummerow informiert. Meldungen an die Presse gab es aber auch hier nicht. Deswegen erfuhren viele Bürgermeister und Vereinsvorsitzende von Rassegeflügelzuchtvereinen erst am Wochenende durch Nordkurier-Recherchen von dem Verchener Fund und dem Beobachtungsgebiet. „Ich habe noch keine Informationen bekommen, dass wir Beobachtungsgebiet sind“, sagte Bernd Moritz, Bürgermeister der Gemeinde Kummerow. „Weder vom Amt Malchin noch vom Veterinäramt.“ Nur aus der Presse habe er das alles erfahren.

„Verbindliche Informationen gibt es nicht“, bedauerte auch Klaus Kohl, Vorsitzender des Rassegeflügelzuchtvereins Dargun. Die Informationen kämen aus der Zeitung, aus dem Internet und würden sich von Mund zu Mund unter den Züchtern der Region verbreiten. „Das sind nicht die verbindlichen Informationen, die man sich wünscht.“

Auch Uwe Klose, Vorsitzender des Rassegeflügelvereins Neukalen, würde gern wissen, wie es mit Ausstellungen weitergeht. „Wir haben im Januar immer unsere Geflügelschau. Aber die können wir wohl vergessen“, sagte er. Sein Verein brauche sich wohl nicht mehr in die kostenspieligen Vorbereitungen zu stürzen. Auch Uwe Klose habe seine Informationen nur aus der Zeitung.

Es gibt auch noch keine Hinweise an den Ortsschildern der betroffenen Orte. Das schreibt aber eine Tierseuchen-Verfügung des Landkreises vor. Nur Grammentin macht da eine Ausnahme. Das Dorf liegt im Amt Stavenhagen, das offenbar sein Ordnungsamt sofort mit der Auszeichnung beauftragt hat. „Wir haben am Donnerstag ein Schild am Ortseingang bekommen“, sagte Bürgermeister Wolfhard Hornburg. Am Freitag sei er auch noch persönlich über die Umstände informiert worden.