StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizKeine Chance dem Klärwerks-Duft

Biofilter gereinigt

Keine Chance dem Klärwerks-Duft

Stavenhagen / Lesedauer: 2 min

Im vergangenen Sommer hatte immer wieder ein ekliger Geruch die Stavenhagener Luft verpestet. Auch wenn die Hauptursache nicht im Klärwerk liegen soll, rüstete der Zweckverband trotzdem nach. Denn Gutachter hatten Schwachstellen entdeckt.
Veröffentlicht:28.04.2017, 19:07

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In den kommenden Tagen könnte es ein wieder etwas stinken in Stavenhagen. Auf keinen Fall so stark wie im vergangenen Jahr, als sich Stadtbewohner die Nasen wegen des Gestanks zuhalten mussten. Da ist sich Dirk Kettner, Leiter Betrieb des Wasserzweckverbands Malchin Stavenhagen, sicher. Aber ein bisschen ungereinigte Abluft könnte in die Atmosphäre entweichen. Denn im Auftrag des Wasserzweckverbands ersetzt eine Firma gerade das Naturmaterial in den drei Biofiltern der großen Kläranlage. „Es dauert etwa eine Woche, bis sich das Material eingearbeitet hat“, erläuterte er. Dann dürften die Biofilter wieder komplett funktionieren.

Die Gutachter von der Braunschweiger Umweltbiotechnologie hatten zwar ausgeschlossen, dass die ekligen Gerüche des vergangenen Jahres allein von der Kläranlage gekommen sein können. Dafür hatten die Mitarbeiter das gesamte Klärwerk nach „Duft“-Quellen abgesucht. Grundsätzliche Quellen, aus denen massenweise ungefilterte Gerüche entweichen, fanden sie nicht. Die Mitarbeiter fanden nur Belastungen, wie sie auch andernorts üblich sind.

Dennoch gab es Kritikpunkte: Die drei Biofilter zum Beispiel. Bei zwei Filtern lagen die Wirkungsgrade nur zwischen 27 und 81 beziehungsweise zwischen 68 und 91 Prozent. Es strömte also deutlich mehr ungereinigte Luft aus, als gedacht. In einem Fall sei das Material aus Rindenmulch und Wurzelwerk zu trocken gewesen, so dass die Reinigung nicht richtig funktionierte. Im zweiten Fall hatten die Gutachter einen starken Befall mit Moos und Gras ausgemacht. Nur der dritte Filter funktionierte mit einem Wirkungsgrad von mehr als 99 Prozent, so steht es im Untersuchungsbericht.

Die Firma empfahl, die Geruchsquellen zu beseitigen und neues Biomaterial zu nutzen. Eine Firma rückte in dieser Woche mit Lkw, Baggerschaufel und Forke an, um den Mulch auszutauschen. Die Gutachter hatten noch weitere Mängel festgestellt. Ein Behälter war nicht dicht. In der Schlammbehandlung stünden die Tore nach der Anlieferung zu lange offen. Die Experten stellten auch die Frage, ob dieses Gebäude vielleicht an die Absaugvorrichtung und die Biofilter angeschlossen werden sollte.