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Streit um Betreuung spitzt sich zu

Kita kündigt Hortplätze für Viertklässler

Dargun / Lesedauer: 2 min

Kindertagesstätte „Sonnenschein” will nur noch Kinder der ersten bis dritten Klassen im Hort aufnehmen. Die Eltern hoffen, dass die Stadt jetzt eine Lösung findet. Doch wie soll die aussehen?
Veröffentlicht:22.06.2017, 06:17

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Jetzt haben es die Eltern schwarz auf weiß: Wenn ihre Kinder im nächsten Schuljahr in die vierte Klasse kommen, dann haben sie im Darguner Hort nichts mehr zu suchen. Die Kita „Sonnenschein“ hat den Eltern die Kündigung der Hortplätze zum Ende des Monats August übermittelt, wie am Mittwoch mehrere Darguner gegenüber dem Nordkurier berichteten. Begründet werde die Kündigung in den Schreiben nicht, hieß es weiter.

Bereits in der vergangenen Woche hatten Eltern auf der Darguner Stadtvertretersitzung ihrem Ärger Luft gemacht. Dabei wurde bekannt, dass das erst zu Jahresbeginn eingeweihte neue Hortgebäude schon wieder zu klein ist. Die Kita „Sonnenschein“, deren Förderverein den Hort betreibt, hat sich deshalb offenbar entschieden, nur noch Kinder der ersten bis dritten Klassen im Hort aufzunehmen. Die Kita-Leitung will sich zu ihrem Vorgehen nicht äußern.

Zugespitzt hat sich die Lage in Dargun auch deshalb, weil die Arbeiterwohlfahrt (Awo) trotz anderslautender Versprechungen an ihrer Kita „FreiRaum“ keine Hortplätze anbietet. Bürgermeister Sirko Wellnitz (WVD) will deshalb auch mit der Awo das Gespräch suchen. Allerdings kann die Stadt gegen den Wohlfahrtsverband nicht viel ausrichten.

„Wir wollen versuchen, so viel Bedarf wie möglich abzudecken. Es kann aber sein, dass wir das nicht schaffen“, sagte Wellnitz. Ursache für die Probleme seien die geburtenstarken Jahrgänge, die sich jetzt bemerkbar machen, meint der Bürgermeister.

Betroffene Eltern wandten sich unterdessen an die Stadtvertreterin Susan Schwebke, die auf der Sitzung der Abgeordneten in der vergangenen Woche für die Eltern Partei ergriffen hatte. Zusammen mit Bürgervorsteher Wilfried Hoebel und dem Bürgermeister solle nun nach einer Lösung gesucht werden.

Die Kita „Sonnenschein“ hat die Hortkinder aus den künftigen vierten Klassen unterdessen zu einer „Abschlussfeier“ eingeladen, was bei den Eltern für weiteren Unmut sorgt.