StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizNur einige Schwalben vor dem Hungertod gerettet

Nester zerstört

Nur einige Schwalben vor dem Hungertod gerettet

Groß Wokern / Lesedauer: 2 min

Zwei Mädchen wollten kleinen Rauchschwalben wohl Gutes tun. Doch sie erreichten das Gegenteil. Sie stießen die Nester ab, setzten die Jungvögel in Kartons und stellten ihnen Brot hin. Als das entdeckte wurde, war es schon zu spät. Es bot sich ein schreckliches Bild.
Veröffentlicht:12.06.2016, 18:18

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Eltern zweier Mädchen aus Groß Wokern müssen sich auf eine Strafanzeige einstellen. Die Anzeige wird wohl vom Umweltamt des Landkreises Rostock kommen. „Wenn der Landkreis keine Anzeige macht, dann werde ich das tun“, betonte Tierschützerin Heidi French aus Groß Potrems bei Rostock, die eine Tiernotstation betreut. Jetzt bekam sie einen Karton mit 15 jungen, halbtoten Rauchschwalben. Armin Behr aus Groß Wokern war extra die 90 Kilometer gefahren, damit die Jungvögel noch eine Überlebenschance haben.

Für die Tat sollen zwei Mädchen im Alter von zehn oder zwölf Jahren zuständig sein. „Sie haben bei meinem Nachbarn im Pferdestall etwa zehn Nester abgestoßen“, erzählte Armin Behr. Die Mädchen setzten die 50 kleinen Schwalben in Kartons. „Sie haben ihnen Brot hingestellt.“ Doch das sei nicht die richtige Nahrung für Rauchschwalben. Rund 35 Jungtiere starben infolge des Nahrungsmangels. 15 Schwalben waren aber noch am Leben, als Behr sie entdeckte.

Und dank ihm werden es die meisten Schwalben auch schaffen, lobte Heidi French. Eine Schwalbe habe die Strapazen leider nicht überlebt. Eine andere sei noch ein bisschen schwach. 13 Vögel seien aber auf dem besten Weg, bald flügge zu werden. „Was in Groß Wokern gemacht wurde, ist ganz klar eine Straftat“, betonte die Naturschützerin. Es sei schon eine Ordnungswidrigkeit, Schwalbennester abzustoßen. Wenn sich aber auch Eier und Jungvögel in den Nestern befinden, dann sei das eine Straftat. Vom Umweltamt des Landkreises Rostock gab es am Freitag keine Reaktion mehr.