StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizPolizei fehlen Laptops für Laster-Kontrollen

Beamte frustriert

Polizei fehlen Laptops für Laster-Kontrollen

Malchin/Teterow / Lesedauer: 3 min

Immer wieder sorgen Brummi-Fahrer für schwere Zwischenfälle auf den Straßen der Mecklenburger Schweiz. Dabei ließe sich ihr Fahrverhalten anhand von Speicherdaten ganz einfach kontrollieren. Wenn man hier doch nur die entsprechende Technik dafür hätte.
Veröffentlicht:11.07.2017, 19:32

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Ein Schlangenlinien fahrender Laster auf der B 108 bei Teterow, ein ausgebrannter Unfall-Lkw bei Malchin – gerade auf den großen Transitstrecken kommt es in der Mecklenburger Schweiz immer wieder zu erschreckenden Zwischenfällen mit Brummis. Die Bundesstraßen 104, 108 und 110 gehören trotz Autobahn immer noch zu den wichtigsten Transportwegen etwa zwischen Polen und Skandinavien. Das ist besonders nach dem Sonntagsfahrverbot für Lkw in den Nächten zu Montag zu spüren. Nach 22 Uhr durchqueren ganze Konvois mit bis zu sieben Lkw hintereinander dann die Region. Wie lange die zuvor bereits vor der deutschen Grenze unterwegs waren, lässt sich ganz einfach an einer Chipkarte feststellen, die die Fahrzeiten genauso wie die Geschwindigkeiten exakt speichert.

Doch viele Kontrollen haben die Brummi-Fahrer zumindest abseits der Autobahnen nicht zu befürchten, das hat sich in der Branche längst herumgesprochen. Nicht nur, dass es am Tage ziemlich eng ist, die schweren Laster irgendwo an den Straßenrand zu winken. Die Polizisten in den Revieren Malchin und Teterow haben auch gar keine Technik, um die Fahrtenschreiber der Lkw auszulesen. Neben einem entsprechenden Kartenlesegerät wäre dafür eigentlich nur ein funktionstüchtiger Laptop nötig. „Bisher haben einige Kollegen öfter mal ihren privaten Laptop mit zum Dienst gebracht. Aber das macht mittlerweile auch kaum noch jemand“, berichtet ein Polizeibeamter aus der Region. Schnell könnte die Situation bei einer Fahrtenschreiber-Prüfung einmal außer Kontrolle geraten und der Laptop Schaden nehmen. Wer kommt dann dafür auf, fragt sich so mancher Beamter.

Geschwindigkeit kann nicht ermittelt werden

Dabei wären bei der Vielzahl der Sattelschlepper auf den Straßen der Region doch noch viel mehr Kontrollen der Fahr- und Ruhezeiten und der Geschwindigkeiten nötig. „Ich bin aber eigentlich gar nicht in der Lage zu ermitteln, wie schnell der Lkw, den ich gerade angehalten habe, unterwegs war. Das ist schon frustrierend“, sagt der Polizeibeamte.

Bei Kontrollen in ihren Bereichen könnten die Polizeireviere die erforderliche Technik bei der Autobahnpolizei oder beim Bundesamt für Güterverkehr anfordern, berichtet dagegen der Leiter des Polizeireviers in Malchin, Steffen Bühring. Allerdings: Werden der Polizei auffällige Lkw gemeldet, die dann rasch gestoppt werden müssen, ist diese Art von Amtshilfe wohl wenig praktikabel. Die wirklichen „schwarzen Schafe“ unter den Brummi-Fahrern würden eben nicht vorher Bescheid sagen, wenn sie durch Malchin oder Teterow brausen, meint ein Beamter sarkastisch.