StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizRiesen-Walnüsse hageln auf Garten nieder

Kleingärtner in Not

Riesen-Walnüsse hageln auf Garten nieder

Gnoien / Lesedauer: 2 min

Ein Kleingärtner in Gnoien ist in Rage: Kapitale Walnüsse nehmen seinen Garten unter Dauerbeschuss.
Veröffentlicht:19.07.2017, 19:20

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Einen Gartenzwerg hat es auch schon getroffen. Die Zipfelmütze aus Plaste wies eines Morgens ein großes Einschlagsloch auf. Zuvor war bereits ein Deko-Reh im Garten von Hartmut Maaß „erlegt“ worden. Der Beschuss kommt von oben – von einem Baum, der ganz am Rande des Netto-Parkplatzes in Gnoien (bei Demmin) steht und dessen Äste längst auch über den Gartenzaun von Hartmut Maaß hinüber ragen. Nicht erst im Herbst wirft der Baum seine Früchte ab, auch jetzt schon purzelt da ständig was zu Boden.

Mitunter, so erzählt der Gnoiener, springen die grünen Kugeln so groß wie Tennisbälle vom Boden zurück und knallen gegen die Fensterscheiben seiner Gartenlaube. Das Dach stehe praktisch unter Dauerbeschuss. Fast schon grenzt es an ein Wunder, dass es nicht auch hier schon zu Schäden gekommen ist. „Man hat ja schon Angst, in den Garten zu gehen und dann eventuell getroffen zu werden“, meint der Kleingärtner und wandte sich deshalb bereits an das Amt Gnoien und auch an Netto.

Baum zu fällen kommt nicht in Frage

Dort konnte zumindest erst einmal geklärt werden, um was für Früchte es sich handelt, die da regelmäßig im Garten von Hartmut Maaß niedergehen. Es sei eine ganz spezielle Sorte von Walnüssen, stellte sich jetzt heraus. Wer den Baum hier einmal hingesetzt hat, lässt sich nicht mehr klären. Der sei schon da gewesen, als Netto Anfang der 2000er-Jahre das Grundstück erwarb, heißt es von dem Discounter. Der hat inzwischen reagiert und einige Walnuss-Äste abnehmen lassen, vor allem das Totholz sei herausgeschnitten worden, teilte das Unternehmen mit. Alles Walnuss-Geäst, das in das Gartengrundstück hineinragt, abzusägen, das gehe aber nicht. Das würde der Baum nicht verkraften.

Auch das Amt Gnoien hat sich erkundigt. Der stattliche Walnuss-Baum sei gesund, auch wenn es Berichte gibt, dass der Blitz schon einmal eingeschlagen haben soll. Den Baum einfach zu fällen, kommt damit nicht in Frage. Dafür gibt es keine Genehmigung. Hartmut Maaß muss also weiter mit dem Kugelhagel leben. Und Gartenzwerge und Co. jetzt aus der Schusslinie nehmen. Und er denke daran, eine Entschädigung zu verlangen.