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Neue Erklärung für den Tod der Malchiner Seehündin

Robbie fehlte das Salz in der Suppe

Malchin / Lesedauer: 2 min

Ein Jahr nach dem Tod der Seehündin taucht ein neuer Hinweis auf, weshalb das Tier in Malchin gar nicht überleben konnte. Obwohl: So neu ist diese Erklärung dann auch wieder nicht.
Veröffentlicht:17.03.2015, 06:00

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Die Erinnerungen sind auch für Joachim Schwalbe noch einmal lebendig geworden, als er jetzt auf „Koesters Eck“ spazieren ging. Seit einigen Tagen hängt hier am Sanitärgebäude eine Gedenktafel für Malchins tierischen Star – die Seehund-Dame Robbie. Vor einem Jahr hatte der exotische Besucher über einen Monat die Malchiner begeistert, bevor Robbie dann auf einmal an einer Vielzahl von Krankheiten starb.

Über das tragische Ende der Seehündin hatte Joachim Schwalbe vor einiger Zeit einem Brieffreund aus Tschechien berichtet, der einmal leitender Mitarbeiter im Zoo von Brünn (Brno) war. Und der hat jetzt möglicherweise eine Erklärung geliefert, warum Robbie plötzlich so schwer erkrankte. Der Tscheche erinnert an eine Löwenrobbe aus dem Prager Zoo, die durch das Jahrhunderthochwasser ausreißen konnte und erst in Sachsen an der Elbe wieder eingefangen worden war. Kurz darauf starb das Tier. Im Zoo waren den Wasserbecken immer Salz hinzu gegeben worden, um die Parasiten unter Kontrolle zu halten. Süßwasser sei für Seehunde deshalb ziemlich gefährlich. Auf Dauer könnten sie darin wahrscheinlich nicht überleben. Auch sei es keinesfalls optimal, wenn die Seehunde oder Robben sich nur von Süßwasserfischen ernähren müssten, meint der tschechische Experte.

Tatsächlich schien sich Robbie die schweren Krankheiten erst während seines Aufenthaltes in der Peene geholt zu haben. In den ersten Tagen und Wochen wirkte die Seehündin dagegen noch putzmunter.

Dass das Süßwasser über einen längeren Zeitraum der jungen Seehündin schaden könnte, hatte vor einem Jahr auch die Seehundstation in Friedrichskroog an der Nordsee vermutet. Für Haut und Augen sei das Süßwasser nicht so schön, hieß es damals. Da aber Robbie genug zu fressen hatte und zunächst auch kerngesund aussah, hatte es keinen Grund zur Sorge gegeben. Anders sah das Udo Wendland von den Salemer Fischern. Er hatte schon recht frühzeitig vermutet, dass dem Seehund das Süßwasser wohl nicht bekommen wird.