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Abschaffen oder nicht

Stavenhagen diskutiert über die Fußgängerzone

Stavenhagen / Lesedauer: 3 min

Die einen sorgen sich um fehlende Kunden, weil außerhalb geparkt werden muss. Die anderen glauben, die Rückkehr der Autos in der Innenstadt kann Kunden verschrecken. Stavenhagen ist gespalten über die Frage, ob die Fußgängerzone abgeschafft werden sollte?
Veröffentlicht:31.03.2014, 20:51

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Hände weg von unserer Fußgängerzone. Das ist die Kernaussage eines Briefs aus Stavenhagen. Absender ist der Handels- und Gewerbeverein. Der Vorsitzende Wilfried Böhme hält so gar nichts von der Idee von Goldschmied Dirk Wiegert, die Fußgängerzone in der Malchiner Straße abzuschaffen, damit die Kunden in ihren Autos wieder bis vor die Tür der Geschäfte fahren können. Damit verringere sich auch der Leerstand in den Läden, meint Wiegert, der früher auch einmal Vorsitzender eines Gewerbevereins in Stavenhagen war.

Wilfried Böhme widerspricht vehement. „Der Handels- und Gewerbeverein wehrt sich mit aller Macht dagegen, dieses letzte Stückchen innerstädtische Gemütlichkeit preis zu geben“, betont er. Der Boulevard müsse schon im Interesse der älteren Bürger, der Familien und Kinder ein Bereich bleiben, wo die Fußgänger die Vorfahrt haben. Bei einer Öffnung für den Autoverkehr sehe er sogar die neuerlichen Verschönerungsmaßnahmen zwischen Markt und Malchiner Straße in Gefahr.

An Parkplätzen liegt es nicht

Der Ruf nach einer Autozone richte sich gegen die Menschen, die die letzte vorhandene Fußgängerzone der Region als Bummel- und Einkaufsmeile nutzen. Der Verein wolle verhindern, dass aus der Innenstadt ein Blechparadies wird. Es sei schon schlimm genug, dass der Lieferverkehr auch zu den Sperrzeiten den Boulevard befährt. Das sogar teilweise in lebensgefährlichem Tempo und entgegen der Fahrtrichtung.

Der Verein will etwas anderes als Autos: den Boulevard wieder lebendiger gestalten und den Leerstand beseitigen. Alles mit dem Ziel, die Attraktivität der Stadt weiter zu erhöhen. Stavenhagen habe jede Menge und auch kostenfreie Parkplätze, meint der Vereinsvorsitzende. Auch Uhrmachermeister Winfried Hundt sieht kein Parkplatzproblem in der Reuterstadt. „Das Internet macht uns große Probleme“, nennt er den für ihn wichtigeren Grund. Zum anderen würden immer mehr Kunden zu den Centern fahren.

Der Boulevard ist nicht für Raser da

Für Winfried Hundt ist klar, dass der Boulevard Fußgängerzone bleiben muss. „Wir sind immer darauf bedacht gewesen, dass hier kein Verkehr rollt“, sagt er. Hier würden sich gleich Raser ein Stelldichein geben. So wie es auch jetzt schon ab 18 Uhr der Fall sei. Und die Polizei oder das Ordnungsamt, die solches vielleicht verhindern könnten, zeigten keine Präsenz.

Nun können Sie, liebe Leser darüber abstimmen, was Sie sich für die Malchiner Straße in Stavenhagen wünschen. Was ist Ihnen wichtiger: Soll die Fußgängerzone bleiben? Oder wollen Sie mit dem Auto vor der Ladentür parken? Sie können sich bis Freitag, 16 Uhr, an der Abstimmung beteiligen.