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Gefährliche Häuser

Teterow hat bald wieder eine Ruine weniger

Teterow / Lesedauer: 2 min

Fast ein halbes Jahr war die Hauptzufahrt zur Teterower Innenstadt wegen eines einsturzgefährdeten Hauses gesperrt. Um ähnliche Verhältnisse künftig auszuschließen, macht die Stadt Druck bei Eigentümern maroder Gebäude. Durchaus mit Erfolg, wie sich jetzt zeigt.
Veröffentlicht:21.06.2017, 16:29

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Mit der alten Stellmacherei wird derzeit ein weiteres gefährliches Gebäude in der Teterower Innenstadt abgerissen. Stein für Stein tragen Stephan Benisch und seinen Kollege René Peterß das Gebäude an der Ecke Pferdemarkt/Alte Poststraße ab. Durch das Gebälk der freien Fächer im Obergeschoss ist erkennbar, wie stark der Zahn der Zeit hier schon genagt hat. Das Dach ist schon vor geraumer Zeit eingestürzt. „Das ganze Haus ruhte nur noch auf zwei Ständerbalken. Die sind aber auch schon stark angegangen. Es ist höchste Zeit, das Bauwerk abzutragen“, sagt Benisch.

Unter diesen Umständen müssen die beiden äußerst vorsichtig zu Werke gehen. Das Baumaterial, Ziegelsteine wie Fachwerkbalken, soll geborgen und für eine künftige Weiterverwendung aufgearbeitet werden. Auf diese Weise kann der Rückbau kostenneutral finanziert werden. Das ist ein maßgeblicher Grund dafür, dass das marode Gebäude verschwindet.

Anders steht es um die ebenfalls verwaisten und stark beschädigten Nachbarhäuser in der Pferdemarktstraße. Die Nummer 15 könnte absehbar der nächste Abrisskandidat werden, mutmaßt Benisch. Bei den Häusern mit den Nummern 11 und 13 allerdings kommen die Behörden mit den Eigentümern, einer verzweigten Erbengemeinschaft, nicht voran, wie aus dem Rathaus verlautet.

So froh Bauamtsleiter Uwe Hohenegger auch über die Aktivitäten am Pferdemarkt ist, der Zeitpunkt kommt ihm nicht zupass. Denn in der kommenden Woche soll die Sanierung des Wohnhauses Alte Poststraße 19 beginnen. Das Haus liegt genau gegenüber der Stellmacherei. Zwei Baustellen in dieser Enge, das gibt Probleme, schwant dem Amtsleiter. Doch Stephan Benisch geht nicht von großen Behinderungen aus. „Wir werden bis Freitag den oberen Teil abgeräumt haben. Dann verschwindet unser Gerüst. Die Restmauer nehmen wir mit einem kleineren, mobilen Gerüst runter“, erläutert er.

Auf einen Termin, zu dem die Baustelle beräumt sein wird, will er sich nicht festlegen. Eine Wiederholung der Zustände in der Schulstraße, wo es wegen eines einsturzgefährdeten Hauses zu einer halbjährigen Vollsperrung kam, schließt er jedoch aus.