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Saisonstart am Teterower See

Touristenunfreudliche Ruhetage in der Kritik

Teterow / Lesedauer: 3 min

Das Hechtfest und der Höhepunkt 25 Jahre MV stehen vor der Tür. Einige Teterower Stadtvertreter legen kurz zuvor noch einmal den Finger in die Wunde. Sie sehen Mängel im Tourismus am Teterower See.
Veröffentlicht:14.05.2015, 06:00

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Wendenkrug auf der Burgwallinsel und das Gasthaus „Zum Bootsmann“ am Strandbad haben geöffnet. Die Fähre und die Barkasse sind wieder unterwegs. Für das Boot wird von den Tischlern der Stadtwerke sogar ein neuer Anleger am Strandbad gezimmert. Doch so richtig zufrieden sind offenbar noch nicht alle Teterower mit der Lage in der touristischen Vorsaison.

Die Stadtvertreter Sigrun Maibohm (Unabhängige Fraktion) und Herwardt Müller (Die Linke) sparen nicht mit Kritik. Sigrun Maibohm, auch Leiterin der Jugendherberge, richtet den Blick auf die Informationstafeln auf der Insel. „Sie stehen 20 Jahre und länger dort und sind in einem miserablen Zustand“, sagt sie. Eine Tafel drohe umzukippen und sei vor allem eine Gefahr für die Kinder, kritisiert sie in einer gemeinsamen Sitzung von Bau-, Verkehrs- und Wirtschaftsausschuss. Das sei kein gutes Aushängeschild für die Stadt. Gerade auch, weil am Wochenende so viele Gäste zum Hechtfest und zur Feier 25 Jahre MV nach Teterow kommen werden.

Hier kann Jana Koch, Leiterin der Touristinformation, gleich eingreifen. „Das Vorhaben befindet sich bereits in der Umsetzung“, sagt sie. Gemeinsam mit dem Amt für Bodendenkmalpflege habe sie sich die Tafeln angesehen. Derzeit würden noch die Texte zur Historie der Burgwallinsel für die Tafeln abgestimmt. „Es ist in Arbeit.“

Öffnungszeiten sind unverständlich

Das ist aber noch nicht das Ende der Kritik. Bemängelt werden wiederholt auch die Öffnungszeiten der beiden Gaststätten, die vom Teterower Unternehmen EVA betrieben werden. „Das Unternehmen EVA hat ganz spezielle Öffnungszeiten, die nicht gerade touristenfreundlich sind“, sagt Sigrun Maibohm. Weil der Wendenkrug bis Ende Juni montags geschlossen hat, würden an diesem Tag kaum Gäste aus dem Schloss Teschow in die Barkasse von Volker Stürmer einsteigen. „Mir ist es ein Rätsel, wie eine Saisongaststätte einen Ruhetag haben kann“, ergänzt Herwardt Müller. Man soll noch einmal mit dem Betreiber reden, betont er. Stadtvertreter Rainer Paries (SPD) sieht viel Redebedarf. „Wir haben aber keinen Einblick und wissen nicht, wie viele Gäste kommen.“

„Es sind einfach wirtschaftliche Faktoren“, sagt Sabine Rietenbach, Geschäftsführerin der Veranstaltungs- und Event GmbH (EVA). Die Gästezahlen auf der Insel seien sehr unterschiedlich. Die Objektkosten, der Fährmann, die Kräfte im Service und in der Küche müssten alle bezahlt werden. Mal gebe es sehr gute Tage, mal kämen aber auch gar keine Gäste, wirbt sie um Verständnis. Das alles müsse sich rechnen. „Wir tun unser Bestes“, betont sie. Sigrun Maibohm versteht auch nicht, wieso das Gasthaus „Zum Bootsmann“ am Strand nicht täglich geöffnet ist. „Wenn die Teterower wissen, dass dort zu ist, gehen sie auch nicht wieder hin“, meint sie. Am „Bootsmann“ habe die See-Barkasse der Stadtwerke ihren Liegeplatz. Die Fahrgäste könnten aber nirgendwo auf die Toilette gehen. Dabei sei das Haus doch mit Steuergeldern gebaut. Es müsse sich ein Weg finden lassen, dort etwas zu ändern.

Mit dem Gasthaus „Zum Bootsmann“ sei es nicht viel anders als mit dem Wendenkrug, so Sabine Rietenbach. Hier habe man viel Geld investiert. Auch hier müsse es sich rechnen. Es habe aber Gespräche mit der Stadt gegeben – auch wegen der Toiletten.