Dreiste Betrugsmasche
Vorsicht, gefälschte Haftbefehle!
Basedow / Lesedauer: 2 min
Als am Mittwoch eine 79-Jährige aus Basedow wegen eines Haftbefehls in ihrem Briefkasten zur Polizei ging, war sie bereits die fünfte in der Seenplatte innerhalb weniger Wochen. Vor ihr gab es bereits einen solchen Fall in Bollewick bei Röbel, einen in Blankensee und zwei in Stavenhagen.
Die Polizei hatte am 30. Juni schon vor gefälschten Haftbefehlen gewarnt, nachdem ein 82-Jähriger im Bereich Ribnitz-Damgarten ein Schreiben – angeblich – von der Staatsanwaltschaft Frankfurt mit der Aufforderung zur Zahlung einer Geldstrafe von 28.500 Euro erhalten hatte. Die gleichen Schreiben wurden jetzt wieder an die 79 bis 87 Jahre alten Geschädigten verschickt. Lediglich der Adressat wurde geändert, die angeblichen Aktenzeichen und Tagessätze blieben gleich.
Mit Dienstsiegel und Aktenzeichen
In den Schreiben sind laut Polizei Auffälligkeiten vorhanden, die auf eine Unstimmigkeit deuten. So werden die Geschädigten aufgefordert, sich an einen Martin Koch zu wenden, mit dem die Zahlungsmodalitäten abgestimmt werden sollen. Eine Kontoverbindung wird nicht aufgeführt. Das Schreiben des „Oberstaatsanwaltes“ mit dem Namen A. Lohheide enthält Dienstsiegel und Aktenzeichen, sodass es von Personen, die nicht alltäglich Umgang mit entsprechenden Dokumenten haben, schnell als ein tatsächliches amtliches Schreiben bewertet werden könnte, warnt die Polizei.
„Seien Sie misstrauisch, insbesondere wenn Sie wissen, dass gegen Sie kein Strafverfahren läuft“, so eine Sprecherin des Neubrandenburger Polizeipräsidiums. „Rufen Sie nicht bei der im Schreiben angegebenen Telefonnummer an. Wenden Sie sich an die Polizei, wenn Sie ein derartiges Schreiben erhalten.“ Es sei nicht auszuschließen, dass es im Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg weitere solcher Fälle gegeben hat und auch geben wird.