StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizWie brandgefährlich ist Darguns Lösch-Konzept?

Ärger bei der Feuerwehr

Wie brandgefährlich ist Darguns Lösch-Konzept?

Dargun / Lesedauer: 3 min

Im Ortsteil Groß Methling brennt die Luft, wenn es um die neue Darguner Feuerwehrkonzeption geht. Jetzt sind auch noch ein Dutzend Kameraden in den „Ruhestand“ befördert worden. Was nun, wenn es hier einmal brennt?
Veröffentlicht:02.04.2014, 20:29

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Feuer-Alarm am Methlinger Müllerberg: Ein Stück trockenes Ödland hatte sich in der Frühlingssonne entzündet. Die Feuerwehr rückt an: drei Kameraden zu Fuß – mit Schaufeln bewaffnet. Als später die Löschfahrzeuge aus Stubbendorf und Brudersdorf eintreffen, sind die Flammen längst gelöscht.

Für Gabriel Rodenberg, Feuerwehrmann in Groß Methling, ist die Schaufel-Löschgruppe vor allem ein Ergebnis des neuen Darguner Feuerwehr-Konzeptes, das die Stadtvertreter nach fast zweijähriger Diskussion nun verabschiedet haben - mit einigen Bauchschmerzen. „Gerade für Groß Methling war das ein schmerzhafter Weg. So gut und schön ist das alles nicht“, meinte da Rosemarie Heller (Die Linke). In der Tat hat es Methling hart getroffen. Die Löschgruppe gehört nun zur Stubbendorfer Feuerwehr. Das Tanklöschfahrzeug, das sich die Kameraden aus Groß Methling einmal mit Sponsoren-Mitteln angeschafft hatten, steht nun bei der Darguner Feuerwehr.

Kein Einsatz, keine Uniform

Das alles wäre ja noch zu verkraften gewesen. Doch nun habe Stubbendorfs Wehrführer Klaus Paal auch noch von einer Reihe von Kameraden die Einsatzbekleidung abgeholt, berichtet Gabriel Rodenberg. Angeblich weil diese ohnehin kaum noch zu Einsätzen kommen würden. „Können die auch gar nicht, weil sie eben auswärts arbeiten“, meint Rodenberg, der einen ganz anderen Grund für den rabiaten Schritt vermutet. Der Wehrführer wolle doch einfach nur die Kritiker loswerden. „Hier wird einfach eine Feuerwehr demontiert. Das ist der volle Gegensatz zur offiziellen Politik, wo doch so großer Wert auf jeden Kameraden gelegt wird“, meint der Methlinger.

Klaus Paal bestätigt, dass mehrere Kameraden aus Groß Methling aus dem aktiven Dienst genommen wurden. „Die haben schon über ein Jahr keinen Dienst mehr gehabt, einige weil sie weggezogen sind, einige aber auch, weil sie einfach nicht mehr aktiv sind“, sagt der Feuerwehr-Chef. Solche Kameraden würden dann beispielsweise in die Reserveabteilung delegiert. Der Methlinger Gruppenführer sei über diese Maßnahmen rechtzeitig informiert worden.

Trotz allem würden die Wehren aus Stubbendorf und Brudersdorf den Brandschutz auch im Bereich von Groß Methling in vollem Umfang absichern, ist Paal überzeugt. „Wir sind den Methlingern sogar sehr weit entgegengekommen, in dem das Gerätehaus in dem Dorf für die Feuerwehr-Sportgruppe erhalten bleibt.“ Mit dem Darguner Konzept sei die Mehrheit der Kameraden zufrieden. Paal: „Das ist eine Grundlage, auf der wir in den nächsten Jahren aufbauen können.“